Anklage nach Todesfahrt in Mannheim erhoben: Hinweise auf politisches Motiv?

Von Stefanie Järkel

Mannheim - Nach der Todesfahrt von Mannheim am Rosenmontag hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 40-Jährigen erhoben.

Nach dem Anschlag am Paradeplatz wurden Blumen niedergelegt. Eine Gedenkstelle wurde eingerichtet.
Nach dem Anschlag am Paradeplatz wurden Blumen niedergelegt. Eine Gedenkstelle wurde eingerichtet.  © Uwe Anspach/dpa

Dem Deutschen aus Ludwigshafen werde unter anderem Mord und versuchter Mord vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Mannheim mit.

Bei der Fahrt wurden eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann getötet. 14 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer.

Laut der Mitteilung hat sich der Tatverdächtige weiterhin nicht zu der Tat und den Hintergründen eingelassen.

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"Die weiteren Ermittlungen haben keine Hinweise auf ein politisches Motiv ergeben", hieß es weiter.

"Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung leidet." Es sei daher nicht auszuschließen, dass er zum Zeitpunkt der Taten vermindert schuldfähig war.

Der 40 Jahre alte Angeklagte soll gezielt auf Menschen zugefahren sein.
Der 40 Jahre alte Angeklagte soll gezielt auf Menschen zugefahren sein.  © Boris Roessler/dpa

Hinweise auf Kontakte ins rechtsextreme Milieu

Bei einer Sitzung des Innenausschusses des baden-württembergischen Landtags im März hatte Innenminister Thomas Strobl gesagt, Hinweise auf mögliche Kontakte des Täters ins rechtsextreme Milieu seien den Behörden bekannt und stünden im Fokus der Ermittlungen.

Man habe in sozialen Medien festgestellt, dass der Täter an großen Versammlungen von "Reichsbürgern" teilgenommen habe, sagte damals der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger.

Der Täter war Ermittlern zufolge im Besitz mehrerer Waffen. Neben der Schreckschusswaffe besaß er laut Innenminister Strobl ein Gasdruckgewehr, das bei einer Durchsuchung sichergestellt wurde.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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