Mutter hielt Schwangerschaft geheim: Neugeborenes stirbt in Waschmaschine - Anklage!

Von Tatjana Bojic

Albstadt - Weil sie nach der mutmaßlich geheim gehaltenen Schwangerschaft ihr Neugeborenes in die Waschmaschine gelegt haben soll und das Baby dort zu Tode kam, ist nun Anklage gegen eine Mutter erhoben worden.

Die Polizei nahm die 35-Jährige fest. (Symbolbild)
Die Polizei nahm die 35-Jährige fest. (Symbolbild)  © Daniel Vogl/dpa

Der 35 Jahre alten Frau wird Totschlag vorgeworfen. Der Säugling war in der Nacht zum 30. März vom Lebensgefährten der Frau in der Waschmaschine im Badezimmer der gemeinsamen Wohnung in Albstadt (Baden-Württemberg) leblos entdeckt worden.

Die Kindsmutter soll ihre Schwangerschaft nach Auskunft der Anklagebehörde Hechingen geheim gehalten und das Baby am 29. März unbemerkt im Badezimmer der Wohnung geboren haben. Ihr Lebensgefährte soll das nicht bemerkt haben.

Der Angeschuldigten wird vorgeworfen, das Neugeborene nach der Geburt zusammen mit verschmutzten Kleidungsstücken in die Waschmaschine gelegt und die Trommel geschlossen zu haben.

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"Dabei hielt es die Angeschuldigte zumindest für möglich und nahm billigend in Kauf, dass ihr Lebensgefährte die Waschmaschine später anstellen würde, ohne das Neugeborene zu entdecken, und dieses dadurch in der Waschmaschine zu Tode kommen würde", heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft.

Lebensgefährte stellt Waschmaschine mit Baby in der Trommel an

Die Angeklagte muss sich vor Gericht verantworten. (Symbolbild)
Die Angeklagte muss sich vor Gericht verantworten. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Nachdem die Frau wegen zunächst unklarer Gesundheitsbeschwerden an jenem Tag in eine Klinik gekommen war, stellte ihr Lebensgefährte die Waschmaschine an, wie es hieß. Er hatte demnach keine Kenntnis davon, dass sich das Neugeborene in der Waschmaschine befand. Durch den Waschvorgang erlitt das Neugeborene ein schweres Schädeltrauma.

Nach dem Ergebnis der durchgeführten Obduktion starb es an den Folgen eines ausgedehnten Gehirnödems, wobei auch ein Sauerstoffmangel in der Trommel seinen Tod mitverursacht haben könnte.

Der Säugling sei bei der Geburt am Leben gewesen.

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Die Angeschuldigte äußerte sich laut Anklagebehörde bislang nicht zum Tatvorwurf. Sie sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft. Ob es sich bei dem toten Säugling um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, wurde nicht mitgeteilt.

Titelfoto: Daniel Vogl/dpa

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