35-Jähriger soll Bekannten (†20) zum Todessprung gezwungen und dabei gefilmt haben
Aschaffenburg - Zwei Männer kennen sich seit Jahren, sitzen sogar gemeinsam in einem Gefängnis in Aschaffenburg. Dort gibt es zeitweise Stress zwischen ihnen. Jahre später treffen sie sich wieder - mit fatalen Folgen. Denn einer von ihnen soll Rachegedanken haben.
Knapp neun Monate nach dem tödlichen Sturz eines Mannes von einer Mainbrücke in Unterfranken beginnt heute um 9 Uhr der Prozess gegen einen Bekannten des Opfers.
In der Nacht zum 18. Februar soll der Angeklagte den 30-Jährigen gezwungen haben, zwischen Wörth und Erlenbach (Landkreis Miltenberg) in den eiskalten Fluss zu springen.
Der Mann stürzte rund zwölf Meter in die Tiefe und starb im Hochwasser führenden Main. Mit seinem Handy soll dabei der Angeklagte die Tat gefilmt haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 35-Jährigen vor dem Landgericht Aschaffenburg gefährliche Körperverletzung, räuberische Erpressung sowie Mord in mittelbarer Täterschaft vor.
Das bedeutet, ein Täter nutzt jemand anderen als "Werkzeug" für die Begehung der Tat, führt also die Handlung nicht selbst aus.
Die beiden Männer kannten sich seit Jahren und saßen zusammen im Gefängnis
Es wird vermutet, dass der 35-Jährige seinem Bekannten aus Rache eine Abreibung verpassen wollte. Der Verdächtige und das Opfer kannten sich seit Jahren und saßen zeitweise auch zusammen in einem Gefängnis.
Dort soll sich das Opfer bei einem Stationsbeamten über den gewalttätigen Angeklagten beschwert haben. Etwa eine Woche nach der Tat war der Verdächtige in Rheinland-Pfalz festgenommen worden.
Die Leiche des 30-Jährigen wurde gut drei Wochen nach dem Sprung von der Fußgänger- und Eisenbahnbrücke an der Schleuse des Kraftwerks Kleinwallstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze gefunden.
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