Eigenen Vater und Freundin getötet! Verdächtiger (38) gesteht vor Gericht Doppelmord

Memmingen - Ein 38-Jähriger hat am Donnerstag vor dem Landgericht Memmingen den mutmaßlichen Doppelmord an seinem eigenen Vater und dessen Partnerin gestanden.

Der 38 Jahre alte Sohn hatte die Tötung seines Vaters und dessen Partnerin am 22. April 2023 im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm inzwischen vor Gericht gestanden.
Der 38 Jahre alte Sohn hatte die Tötung seines Vaters und dessen Partnerin am 22. April 2023 im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm inzwischen vor Gericht gestanden.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wie sein Verteidiger beim Verlesenen der vorbereiteten Erklärung mitteilte, soll der Gewalttat ein Streit vorausgegangen sein, die schließlich in der Tötung der beiden endete.

Demnach soll er seinen 70-jährigen Vater erstickt und die 55-jährige Frau aus in Altenstadt im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm erstochen haben.

Die 33 Jahre alte Ehefrau des Angeklagten soll nach dessen Aussage in der Tatnacht am 22. April 2023 vor dem Haus gewartet haben – steht jedoch ebenfalls im Visier der Ermittler.

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Der Staatsanwalt wirft den beiden vor, den Vater und dessen Ehefrau gemeinsam aus Habgier getötet zu haben. Die Verdächtigen hätten dadurch verhindern wollen, dass der 70-Jährige eine bereits geplante Schenkung eines Hauses an seinen Sohn rückgängig machen würde.

Zudem hätten die Angeklagten auf das potenzielle Erbe abgesehen. Dafür soll der 38-Jährige über ein gekipptes Fenster in das Haus des späteren Opfers eingestiegen sein.

Sohn wollte Tatort nach gemeinschaftlichem Suizid aussehen lassen

Die Polizei hatte schnell Zweifel an dem angeblichen gemeinsamen Suizid und ermittelte entsprechend weiter.
Die Polizei hatte schnell Zweifel an dem angeblichen gemeinsamen Suizid und ermittelte entsprechend weiter.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Laut eines Gerichtssprechers soll der Sohn mit einer Pistole eingestiegen sein, die er seinem Vater unterschieben und bei der Polizei melden wollte.

Falls ihn sein Vater überraschen würde, bewaffnete er sich selbst mit einem Messer aus der Küche des späteren Opfers. Doch statt des 70-Jährigen soll dessen Partnerin aufgetaucht sein.

Durch den daraus resultierenden Streit erwachte auch der Senior und die Situation eskalierte. Laut Verlesung soll der Sohn nach eigener Aussage nicht geplant haben, jemanden zu töten.

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Er habe mit geschlossenen Augen um sich gestochen und erschrak, als er die blutende Partnerin des Vaters realisierte. Daraufhin habe er entschlossen, den Tatort nach einem gemeinsamen Suizid aussehen zu lassen.

Die Polizei hatte früh Zweifel an dieser Darstellung. Ebenfalls der Mittäterschaft ist ein weiterer Mann angeklagt, der in dieser Nacht auf das Kind der Beschuldigten aufgepasst haben soll und ihnen ein Alibi gegeben hätte.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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