Frau erwürgt eigene Mutter – und ruft dann selbst die Polizei
Von Anne-Sophie Schuhwerk und Benedikt Zinsmeister
Günzburg - Eine Frau steht Anfang Dezember wegen der Tötung ihrer eigenen Mutter in Bayern vor Gericht.
Die zum Tatzeitpunkt 42-Jährige soll im April im schwäbischen Günzburg im Streit die 76-Jährige erwürgt haben, teilte das Landgericht Memmingen mit. Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten Totschlag vor.
Für ihre Festnahme sorgte die Frau nach der Tat selbst. Nach Angaben der Polizei wählte sie den Notruf und gab an, dass sie vermutlich ihre Mutter in einem Streit getötet habe.
Die Einsatzkräfte fanden die 76-Jährige daraufhin leblos auf, Wiederbelebungsversuche scheiterten. Die Tochter war demnach ebenfalls vor Ort und ließ sich widerstandslos festnehmen. Beide Frauen waren bei der Anschrift gemeldet gewesen.
"Das Tatmotiv liegt nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen vermutlich in familieninternen Streitigkeiten", hieß es damals von der Kriminalpolizei Memmingen. "Die richterlich angeordnete Obduktion des Opfers ergab als Todesursache massive Gewalteinwirkung gegen den Hals."
Eigene Mutter getötet? Prozess am Landgericht Memmingen gegen Frau aus Günzburg
Gegen die 42-Jährige wurde einen Tag nach der Tat Haftbefehl erlassen. Sie kam in Untersuchungshaft.
Der Prozess am Landgericht Memmingen soll am Dienstag, 2. Dezember, beginnen. Ein Urteil könnte voraussichtlich eine Woche später fallen. Das Gesetz sieht für Totschlag eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren vor.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa
