Mehr als 45 Jahre nach brutalem Mord an Rentner: Verdächtiger (70) steht vor Gericht

München - Gut 45 Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines Münchner Rentners steht von Donnerstag ab 9.15 Uhr an ein 70-Jähriger wegen Mordes vor Gericht.

Mehr als 45 Jahre nach dem Mord an einem Rentner könnte der Täter gefasst sein – und steht nun vor Gericht. (Symbolbild)
Mehr als 45 Jahre nach dem Mord an einem Rentner könnte der Täter gefasst sein – und steht nun vor Gericht. (Symbolbild)  © Lino Mirgeler/dpa

Der mutmaßliche Täter soll das Opfer um Silvester 1978 herum mit einem kiloschweren Mörserstößel aus Habgier erschlagen haben.

Er wurde erst im Zuge der Altfallbearbeitung anhand seiner Fingerabdrücke identifiziert.

Zwar verjährt Mord in Deutschland grundsätzlich nicht - ein derart später Ermittlungserfolg gilt aber als höchst selten.

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Das Opfer war am 30. Dezember 1978 das letzte Mal lebend gesehen worden - in Begleitung eines jungen Mannes.

Nachdem Verwandte sich Sorgen gemacht hatten, wurde der 69-Jährige am 2. Januar mit zertrümmertem Schädel tot in seiner Badewanne gefunden.

In der Wohnung fehlten zudem mindestens 1000 Mark Bargeld, ein Münzring und der Schlüssel.

Mord in Bayern: Abgleich der Fingerabdrücke landete Treffer in England!

Münchner Ermittler schlugen die Akten Jahrzehnte später wieder auf und glichen im Jahr 2018 die Fingerabdrücke europaweit ab. Die Treffermeldung kam jedoch erst im November 2021 – aus England.

Dort wurde der mutmaßliche Täter im Frühjahr 2023 widerstandslos festgenommen und sitzt seit seiner Auslieferung hierzulande in Untersuchungshaft.

Für den Prozess vor dem Landgericht München I sind sechs Verhandlungstage angesetzt, das Urteil soll Anfang April fallen.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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