Vier Bauarbeiter starben bei Unfall: Chefs wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Landsberg am Lech - Nach einem schrecklichen Baustellenunfall mit vier getöteten Arbeitern müssen sich zwei Geschäftsführer am 6. März vor Gericht verantworten.

Sichtschutzplanen wurden nach dem schockierenden Unfall auf der Baustelle in Denklingen aufgestellt. (Archiv)
Sichtschutzplanen wurden nach dem schockierenden Unfall auf der Baustelle in Denklingen aufgestellt. (Archiv)  © Matthias Balk/dpa

Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts in Landsberg am Montag mitteilte, ist die Anklage gegen die Verantwortlichen des Bauunternehmens zugelassen worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Chefs fahrlässige Tötung vor.

Im Oktober 2020 war auf der Baustelle in Denklingen bei Betonarbeiten eine Decke eingestürzt.

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Ein 16 Jahre alter Jugendlicher, ein 34-Jähriger und zwei 37-jährige Männer, die auf und unter der Betondecke gearbeitet hatten, wurden durch Trümmer und flüssigen Beton verschüttet. Zwei Bauarbeiter waren sofort tot, zwei starben nach der Bergung trotz Wiederbelebungsversuchen der Einsatzkräfte.

Nach zweijährigen Ermittlungen hatte die Augsburger Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

"Den beiden Beschuldigten wird durch die Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dass sie im Rahmen eines Neubaus zweier Gebäude durch ihre Mitarbeiter ein instabiles Traggerüst errichten ließen", berichtete eine Gerichtssprecherin.

Dadurch sei die Decke eingestürzt und die vier Mitarbeiter seien von Betonmassen begraben worden. Die Beschuldigten haben nach Ansicht der Ermittler versäumt, das Gerüst zu überprüfen.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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