Messer-Attacke nach tödlichem Betonmischer-Unfall in Berlin: Angeklagter gesteht
Berlin - Im Fall einer Messerattacke auf einen Lastwagenfahrer unmittelbar nach einem tödlichen Betonmischer-Unfall mit einer Radfahrerin hat der Angeklagte vor dem Berliner Landgericht gestanden.
Er habe gedacht, der Fahrer habe den Unfall mit Absicht herbeigeführt, sagte der 48-Jährige zu Prozessbeginn am Dienstag. "Ich wollte ihn stechen", gab der Mann zu, der zum Tatzeitpunkt keinen festen Wohnsitz hatte.
Die Staatsanwaltschaft strebt in dem Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung die weitere Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Der Betonmischer hatte Ende Oktober 2022 im Berliner Ortsteil Wilmersdorf die 44 Jahre alte Radfahrerin überrollt. Sie starb wenig später in einem Krankenhaus.
Kurz nach dem Unfall soll der Beschuldigte den 64 Jahre alten Fahrer mit einem Klappmesser in die linke Brust gestochen haben. Nach einem vorläufigen psychiatrischen Gutachten sollen Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der 48-Jährige wegen einer schweren Erkrankung bei der Tat schuldunfähig war.
Der Unfall auf der Bundesallee hatte für bundesweites Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das helfen sollte, die eingeklemmte Frau zu befreien, steckte in einem Stau nach einer Aktion der Klima-Protestgruppe Letzte Generation. Für den Prozess sind zwei weitere Tage bis zum 15. März vorgesehen.
Erstmeldung vom 28. Februar, 6 Uhr. Aktualisiert um 13.11 Uhr.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa