Mutter und Kind bei Horror-Unfall in Berlin-Mitte getötet: Prozess gegen 84-Jährigen beginnt
Von Anne Baum
Berlin - Nach einem Unfall mit zwei Toten auf der Leipziger Straße in Berlin-Mitte kommt der mutmaßliche Verursacher (84) am Mittwoch vor das Amtsgericht Tiergarten.

Der Mann soll eine 41-jährige Mutter und ihren vierjährigen Sohn mit seinem Auto erfasst haben, weil er mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sei.
Dem inzwischen 84-Jährigen wird fahrlässige Tötung in zwei Fällen, fahrlässige Körperverletzung in fünf Fällen sowie gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.
Der Senior soll am Vormittag des 9. März 2024 zunächst die Busspur befahren haben. Statt der dort erlaubten 30 Kilometer pro Stunde soll er auf mindestens 70, möglicherweise sogar bis zu 90 Kilometer pro Stunde beschleunigt haben.
Laut Ermittlungen sei er dann weiter auf einem markierten Radweg gefahren, um im Stau stehende Fahrzeuge zu überholen.
Mit 89 Kilometern pro Stunde soll er die Mutter und ihren im Kinderwagen sitzenden Sohn erfasst haben, die die Straße überqueren wollten. Beide starben kurz danach. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden.

Partner und Schwester der Getöteten erlitten einen Schock
Der Unfall geschah vor den Augen des Lebensgefährten der 41-Jährigen und ihrer Schwester. Beide erlitten einen Schock. Die Familie aus Belgien war den Angaben zufolge für einen touristischen Kurzbesuch in Berlin.
Für den Prozess sind bislang drei Tage bis zum 27. Juni terminiert.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa