Nach Familiendrama in Berlin: 24-Jährige wegen heimtückischen Mordes angeklagt

Berlin - Erweiterter Suizid gescheitert: Weil sie im vergangenen Oktober ihren zweijährigen Sohn ertränkt haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen eine 24-Jährige erhoben.

Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, ihren eigenen Sohn ermordet zu haben. (Archivfoto)
Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, ihren eigenen Sohn ermordet zu haben. (Archivfoto)  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die junge Frau muss sich wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen vor dem Landgericht Berlin verantworten, wie die Behörde am heutigen Mittwoch mitteilte.

Ihr wird vorgeworfen, ihrem Kind am 2. Oktober 2023 eine große Menge Schlaf- und Schmerzmittel verabreicht zu haben, die jedoch nicht zum Tod des kleinen Jungen geführt hätten.

Die Mutter, die bereits vorab ihren eigenen Tod geplant habe, nahm ebenfalls Schlaf- und Schmerzmittel ein und spritzte sich zudem intravenös Insulin, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte.

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Anschließend soll sie sich in eine Badewanne gelegt und währenddessen ihren Sohn an ihre Brust gedrückt haben, sodass dessen Kopf unter Wasser lag, was schließlich zum Ertrinken des Kleinkinds geführt habe.

24-Jährige begeht erweiterten Suizidversuch, während Ehemann und Vater schläft

Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen kam für den kleinen Jungen jede Hilfe zu spät. (Symbolfoto)
Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen kam für den kleinen Jungen jede Hilfe zu spät. (Symbolfoto)  © Monika Skolimowska/dpa

Der Ehemann und Vater schlief währenddessen und fand Frau und Kind gegen 13 Uhr leblos vor. Er alarmierte sofort Feuerwehr und Polizei, jedoch starb der kleine Junge trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen noch in der Wohnung in der Ackerstraße im Ortsteil Gesundbrunnen.

Anlass für die Tragödie soll eine Brustkrebsdiagnose bei der 24-Jährigen gewesen sein. Trotz "durchaus erfolgversprechenden Therapiemaßnahmen", soll sie sich laut Staatsanwaltschaft dazu entschlossen haben, ihr Leben zu beenden, ohne ihren Sohn zurückzulassen.

Die Angeklagte befindet sich bereits seit dem 3. Oktober in Untersuchungshaft.

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Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide oder Suizidversuche. Da bei dem Vorfall aber auch ein Kind getötet wurde, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa, Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)

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