Prozess um blutigen Sorgerechtsstreit: Wollte sich 39-Jähriger für den Tod seiner Schwester rächen?

Berlin - Nach dem Tod eines 39-jährigen Vaters, der aus Sicht der Staatsanwaltschaft in einem Streit um das Sorgerecht für seine beiden Söhne erschossen wurde, beginnt am Freitag (9 Uhr) vor dem Berliner Landgericht der Prozess.

Die Neffen wachsen jetzt ohne Vater und Mutter auf. Der 39-Jährige ist im November in Berlin-Wedding getötet worden.
Die Neffen wachsen jetzt ohne Vater und Mutter auf. Der 39-Jährige ist im November in Berlin-Wedding getötet worden.  © Dominik Totaro

Einem 32-jährigen Onkel der beiden Kinder wird Mord vorgeworfen. Gemeinsam mit einem mutmaßlichen Komplizen und dessen Freundin soll der 32-Jährige vom Rheinland nach Berlin gefahren sein, um seinen Schwager wenige Tage vor einem Termin beim Familiengericht in Bonn zu töten.

Vor der Tat war laut Ermittlungen ein Streit entbrannt um das Sorgerecht für die beiden damals zwei und drei Jahre alten Neffen des Hauptangeklagten. Deren Mutter war einige Monate zuvor plötzlich an einer Herzerkrankung gestorben.

Ihre Familie habe dafür die Schuld bei ihrem Partner, dem Vater der Jungen gesucht. Dem 39-Jährigen sei das Sorgerecht für seine Kinder zugesprochen worden. Das habe der Hauptangeklagte nicht hinnehmen wollen. Zudem habe er den Tod seiner Schwester rächen wollen.

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Der 32-Jährige und ein mitangeklagter 39-Jähriger sollen den zweifachen Vater in dessen Wohnung in Berlin-Wedding überfallen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 32-Jährige das Opfer gezielt durch mehrere Schüsse getötet habe.

39-jähriger Vater starb im November vergangenen Jahres durch mehrere Schüsse

Sein 39-jähriger Komplize soll unterdessen in der Wohnung nach Unterlagen zu dem Sorgerechtsstreit sowie nach Bargeld gesucht haben. Dem mutmaßlichen Mittäter wird Raub mit Todesfolge zur Last gelegt.

Der 24-jährigen Freundin des Komplizen, die als Fahrerin fungiert haben soll, wird im Prozess Beihilfe zur Raubtat vorgeworfen. Bislang sind 25 Verhandlungstage vorgesehen.

Titelfoto: Dominik Totaro

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