Schlafende Frau nach 50 Jahren Ehe mit Hammer erschlagen: Angeklagter legt Geständnis ab

Von Wilhelm Pischke

Potsdam - Nach der tödlichen Attacke gegen seine Ehefrau hat der angeklagte Ehemann zu Prozessauftakt vor dem Potsdamer Landgericht die Tat eingeräumt.

Der 74 Jahre alte Angeklagte (r.) erklärte vor Gericht die Hintergründe der Tat.
Der 74 Jahre alte Angeklagte (r.) erklärte vor Gericht die Hintergründe der Tat.  © Wilhelm Pischke/dpa

Er habe seine Frau von ihrem Leiden durch eine unheilbare Leukämie-Erkrankung befreien wollen, sagte der 74-jährige deutsche Staatsangehörige zu dem Mordvorwurf gegen ihn.

Der Mann soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft im vergangenen Winter in Trebbin (Landkreis Teltow-Fläming) seiner schlafenden Frau "heimtückisch" mit einem Hammer mehrfach ins Gesicht geschlagen und sie so getötet haben.

Die Staatsanwaltschaft hob hervor, dass er ihren Schlaf ausgenutzt habe, um sie ohne Abwehrchance töten zu können.

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Der ebenfalls durch Krankheiten und Verletzungen gebeutelte Mann widersprach dieser Darstellung vor Gericht. Er sei mit seiner Frau mehr als 50 Jahre lang verheiratet gewesen.

Nachdem sie wie "aus heiterem Himmel" an Leukämie erkrankt war, habe man sich nach längerer Zeit dazu entschieden, gemeinsam in den Tod zu gehen und "dem jeweils anderen auf die andere Seite zu helfen". Er habe nach der Tat mit dem Schlosserhammer versucht, sich mit Schnaps das Leben zu nehmen. Das sei aber missglückt.

Titelfoto: Wilhelm Pischke/dpa

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