Raue Sitten beim Pro-Chemnitz-Stadtrat: Derber Familienstreit landet vorm Amtsrichter

Chemnitz - Ausnahmsweise ging es nicht um Flüchtlinge, sondern um Gewalt in der eigenen Familie: Pro-Chemnitz-Stadtrat Mike Hetze (46) musste sich Mittwoch wegen Körperverletzung vor dem Amtsgericht Chemnitz verantworten.

Familien-Schlammschlacht vor Gericht: Stadtrat Hetze musste sich wegen Körperverletzung verantworten.
Familien-Schlammschlacht vor Gericht: Stadtrat Hetze musste sich wegen Körperverletzung verantworten.  © Haertelpress

Laut Anklage soll der Stadtrat dem Ex-Mann seiner Lebensgefährtin zwischen die Beine getreten haben. Der rabiate Tritt in den Schritt hatte einen Grund: Ex-Mann Sven A. (47) wollte sein Kind von der Mutter abholen. Doch es kam zum Streit. Daraufhin blockierte der Kindsvater mit seinem Fuß die Wohnungstür.

Mike Hetze gibt zu: "Ich habe versucht, ihn rauszudrücken, aber es ist mir nicht gelungen. Daraufhin habe ich dann mit meinem Hausschuh in seinen unteren Genitalbereich getreten." Sven A. erklärt: "Ich habe befürchtet, dass ich meinen Sohn nicht bekomme." Mike Hetze hätte anschließend versucht, ihn mit "Judogriffen auszuhebeln".

Der Richter hatte genug von der Schlammschlacht: "Sie müssen sich beide zusammenreißen! Wir werden das Verfahren einstellen, dann erwarte ich, dass hier Schluss ist."

Pro-Chemnitz-Mann Mike Hetze (46) tauschte Mittwoch seinen Stadtrat-Sitz neben Martin Kohlmann gegen die Anklagebank im Amtsgericht.
Pro-Chemnitz-Mann Mike Hetze (46) tauschte Mittwoch seinen Stadtrat-Sitz neben Martin Kohlmann gegen die Anklagebank im Amtsgericht.  © Haertelpress

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Chemnitz: