Dreist! Libanesen-Bande zockte Autohäuser ab

Chemnitz - Das große Geld war nur einen Anruf entfernt ... Mit einer Telefon-Masche hat eine libanesische Betrüger-Bande bundesweit Autohäuser und Banken übers Ohr gehauen. Sie ergaunerten knapp 100.000 Euro. Ein Komplize muss sich derzeit vor dem Amtsgericht Chemnitz verantworten.

Adham H. (23) wurde in Handschellen in den Gerichtssaal geführt.
Adham H. (23) wurde in Handschellen in den Gerichtssaal geführt.  © Haertelpress/Harry Härtel

Kaum zu glauben, dass diese simple Masche funktionierte. Mittelsmann Adham H. (23) erklärte während seines Geständnisses die Vorgehensweise.

Kopf der Bande sei sein Cousin aus dem Libanon gewesen. Er selbst und ein Freund der Familie waren Komplizen. Der Cousin soll sich per Telefon als Autohaus-Chef ausgegeben haben und die jeweiligen Hausbanken dazu veranlasst haben, Geld auf Privatkonten zu überweisen.

"Er kann perfekt deutsch", so Adham H. Wie genau sein Cousin das angestellt hat, konnte er nicht sagen.

Prozess um Molotow-Anschlag: Sollte der Mann in seiner Wohnung verbrennen?
Gerichtsprozesse Chemnitz Prozess um Molotow-Anschlag: Sollte der Mann in seiner Wohnung verbrennen?

"Dem Angeklagten kam die Aufgabe zu, Personen zu werben, die ihre Konten zur Verfügung stellen und von diesen das abgehobene Bargeld entgegenzunehmen, um es an die Hintermänner weiterzuleiten", so ein Gerichtssprecher.

Insgesamt wurden rund 100.000 Euro in Chemnitz abgehoben und über Berlin in den Libanon gebracht.

Drei Versuche scheiterten. H. will nur einige Hundert Euro für seinen "Job" kassiert haben.

Ihm drohen wegen Geldwäsche bis zu drei Jahre und neun Monate Haft.

Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Chemnitz: