Ermittlungen gegen Querdenker-Ärztin aus dem Erzgebirge eingestellt

Chemnitz/Oelnsitz - Dr. Gerlind Läger, Internistin und "Querdenker-Ärztin" aus Oelnsitz (Erzgebirge) gab in den vergangenen Monaten einige umstrittene Corona-Äußerungen von sich. Die Ärztekammer reagierte, erstattete Anzeige gegen die Fachärztin. Doch nun stellte die Chemnitzer Staatsanwaltschaft das Verfahren ein.

Sorgte mit umstrittenen Corona-Äußerungen für Aufsehen: Dr. Gerlind Läger aus dem Erzgebirge. Die Ermittlungen gegen sie wegen Volksverhetzung wurden nun eingestellt.
Sorgte mit umstrittenen Corona-Äußerungen für Aufsehen: Dr. Gerlind Läger aus dem Erzgebirge. Die Ermittlungen gegen sie wegen Volksverhetzung wurden nun eingestellt.  © Haertelpress

"Wir haben keine Pandemie mehr", behauptete die Erzgebirgerin in einem Facebook-Video im Oktober 2020. Schwere Corona-Verläufe seien äußerst selten, so die Ärztin.

Auch auf Corona-Demos war Läger anwesend, rief in einigen Reden dazu auf, keine Masken zu tragen. Zudem behauptete sie immer wieder, dass Corona nur eine mittelschwere Grippe sei.

Die Ärztekammer reagierte schnell, stellte Strafanzeige gegen die Internistin. Ausschlaggebend dafür war ein gemeinsamer Bericht der Freien Presse und der Sächsischen Zeitung im Dezember 2020.

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Darin ging es um Ärzte in Sachsen, die sich öffentlich gegen die Corona-Maßnahmen äußerten - unter anderem wurde auch über Dr. Gerlind Läger berichtet.

Sie soll auf einer Demo die aktuellen Corona-Maßnahmen mit der Nazi-Diktatur verglichen haben.

Sie sagte: "Die Maske ist der Stern. Ich bin schon froh, dass er nicht gelb sein muss."

Verfahren eingestellt, Ärztekammer legt Beschwerde ein

Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen die Querdenker-Ärztin ein.
Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen die Querdenker-Ärztin ein.  © Uwe Meinhold

Daraufhin folgte eine Strafanzeige seitens der Ärztekammer wegen Volksverhetzung. Doch nun, einige Monate später, wurde das Verfahren eingestellt.

Wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz auf Anfrage der "Freien Presse" mitteilt, habe man das Verfahren am 7. April "mangels erforderlicher Sicherheit eines hinreichenden Tatverdachts" eingestellt.

Doch die Landesärztekammer will die Entscheidung nicht hinnehmen. Man habe Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens eingereicht.

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Auch eventuelle berufsrechtliche Schritte gegen die Ärztin aus Oelsnitz seien nicht auszuschließen.

Titelfoto: Uwe Meinhold, haertelpress

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