Knast und U-Haft schreckten ihn nicht ab: Richter sperrt Vergewaltiger für immer weg

Chemnitz - Noch im Gerichtssaal klickten die Handschellen! Mario L. (37) hat sich immer wieder an Frauen vergangen. Angst vor Konsequenzen? Fehlanzeige! Jetzt hat das Landgericht Chemnitz endlich hart durchgegriffen und dem Vergewaltiger eine harte Gefängnisstrafe aufgebrummt.

Mario L. (37) wurde am Landgericht Chemnitz zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Mario L. (37) wurde am Landgericht Chemnitz zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.  © Haertelpress/Harry Härtel

Die Akte "Mario L." beginnt 2012. Nachdem der Mann aus Mittelsachsen zwei Frauen vergewaltigt hatte, kam er fünf Jahre in den Knast.

Offenbar ließen ihn die Gitterstäbe kalt.

Kurz nach Entlassung, am 12. April 2018, bedrohte er eine 16-Jährige am Bahnhof in Waldheim mit einem Messer und zwang sie in ihrer Wohnung zum Sex.

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Nach der Anzeige blieb L. nur einen Monat in U-Haft. Laut Staatsanwaltschaft konnte der "dringende Tatverdacht" wegen einer schwierigen Opfervernehmung nicht aufrechterhalten werden.

Wieder auf freiem Fuß machte L. einfach weiter. Im Sommer 2018 filmte er die Tochter (18) seiner Ex-Freundin beim Duschen, erpresste sie mit den Aufnahmen und zwang sie zum Sex.

Am Landgericht wurde dem vorbestraften Sex-Täter nun der Prozess gemacht.

"Die zweite Strafkammer sprach den Angeklagten der besonders schweren Vergewaltigung, des sexuellen Übergriffs in vier Fällen und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen schuldig", so Gerichtssprecherin Marika Lang (57).

Urteil: achteinhalb Jahre Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Bei der Sicherungsverwahrung muss ein Straftäter auch nach der Haft im Gefängnis bleiben - um die Allgemeinheit vor ihm zu schützen. Gegen das Urteil will Mario L. allerdings Revision einlegen.

Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel

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