Mann verletzt eigenen Vater mit Axt und Messer schwer: So lautet das Urteil

Chemnitz - Ein Prozess, der fassungslos macht und ein Urteil, das viele Fragen offen lässt: Daniel N. (24) wird nach mehreren brutalen Messer- und Axtattacken nicht ins Gefängnis, sondern dauerhaft in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Das Urteil fiel am Freitag am Landgericht Chemnitz.

Auf der Leipziger Straße in Rochlitz spielte sich im Januar 2025 das blutige Familiendrama ab.  © Sven Gleisberg

Der Mann hatte im Januar seinen eigenen Vater Lars N. (52) mit Axt und Messer schwer verletzt und am Gründonnerstag vor einem Aldi in Rochlitz völlig Unbeteiligte attackiert: Der 60-jährigen Kundin Ines W. stach er fünfmal in Bauch, Brust und Bein, kurz darauf verletzte er David K. (18) schwer. Beide überlebten nur knapp.

Vor Gericht bestätigten Staatsanwaltschaft und Gutachter ein erschütterndes Bild.

Die Anklage sprach von "versuchtem Mord und versuchtem Totschlag" und stellte klar: "Wir haben festgestellt, dass die Geschädigten erhebliche körperliche Schäden erlitten haben und auch heute noch psychisch leiden."

Gerichtsprozesse Chemnitz Erschreckender Prozess in Chemnitz: Missbrauchte Vater seine drei Töchter?

Auch Nebenkläger-Anwalt von David K. Dr. Minkley fand klare Worte: "Mein Mandant wurde aus dem Nichts heraus angegriffen, unvermittelt, ohne Vorwarnung."

Anzeige

Angeklagter: "Ich sage dazu nichts"

Daniel N. (24) wird in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.  © Harry Härtel

Dramatisch: Die Betreuerin des Angeklagten hatte jahrelang vergeblich versucht, Daniel N. einweisen zu lassen. Mehrfach war er psychisch auffällig, immer wieder in Kliniken - doch nie dauerhaft.

Laut Gutachter leide N. an einer "paranoiden Schizophrenie", unbehandelt seit über einem Jahr.

Der vorsitzende Richter Janko Ehrlich: "Er ist für die Allgemeinheit gefährlich und es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zu rechnen, dass er erneut gleichartige Straftaten begeht." Dass alle Opfer heute noch leben, sei "reiner Zufall", so das Gericht.

Gerichtsprozesse Chemnitz Chemnitz: Kinderporno-Prozesse gleich doppelt geplatzt

Das Urteil: Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus, Einziehung aller Tatwaffen. Der Vorsitzende betonte: "Wer mit einem solchen Messer mehrfach in den Oberkörper eines anderen sticht, nimmt die Tötung billigend in Kauf." Und der Angeklagte? Seine letzten Worte: "Ich sage dazu nichts."

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Chemnitz: