Vater mit Axt und Messer schwer verletzt: Wollte dieser Sachse seinen Vater töten?

Chemnitz/Rochlitz - Daniel N. (24) aus Rochlitz steht seit Freitag wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Chemnitz. Er soll im Januar bei einem versuchten Einbruch in sein Elternhaus seinen Vater (52) mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt haben.

Der mutmaßliche Täter Daniel N. (24) wurde in Handschellen in den Sitzungssaal geführt, durfte sie später jedoch abnehmen.
Der mutmaßliche Täter Daniel N. (24) wurde in Handschellen in den Sitzungssaal geführt, durfte sie später jedoch abnehmen.  © Haertelpress

"Ich gehe davon aus, er wollte uns an Leib und Leben", sagte Vater Lars N. Der Industriemeister erzählte, wie er in der Nacht durch laute Geräusche geweckt wurde. Die Scheibe der Eingangstür sei eingeschlagen gewesen, und plötzlich habe Sohn Daniel vor ihm gestanden und ihn unvermittelt attackiert. Erst mit einer Axt, dann mit einem Besteckmesser.

Er wurde an der Schläfe getroffen und erlitt weitere Verletzungen im Gesicht. Nach kurzer Auseinandersetzung sei Daniel, der 2018 zu Hause "rausgeflogen war", geflüchtet.

Der ledige, berufslose Angeklagte selbst schwieg zu den Vorwürfen, die er mit gesenktem Blick vernahm. Vater und Sohn würdigten sich im Gerichtssaal keines Blickes.

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Auch die Stiefmutter Anja N. (48) war zum Prozessauftakt geladen: "Ich habe die Polizei gerufen, ihn selbst in der Nacht aber nicht gesehen."

Auf der Leipziger Straße in Rochlitz spielte sich im Januar 2025 das blutige Familiendrama ab.
Auf der Leipziger Straße in Rochlitz spielte sich im Januar 2025 das blutige Familiendrama ab.  © Sven Gleisberg

Weitere Attacke ebenfalls Teil des Prozesses

Polizei und Rettung im Einsatz: der Aldi-Markt in Rochlitz nach dem Messerangriff.
Polizei und Rettung im Einsatz: der Aldi-Markt in Rochlitz nach dem Messerangriff.  © EHL Media

Die Eltern zeichneten ein düsteres Bild vom Familienalltag. "Ich hatte Angst vor ihm", sagte Anja N. Ihr Stiefsohn soll sie mehrfach aggressiv in die Enge gedrängt haben.

Vater Lars schilderte, dass Sohn Daniel über Jahre wegen zunehmender Aggressivität immer wieder in die Psychiatrie musste. Die leibliche Mutter habe sich 2009 das Leben genommen.

Verhandelt wurde gleichzeitig eine weitere mutmaßliche Tat. Am Gründonnerstag soll Daniel N. vor einem Aldi in Rochlitz unvermittelt auf eine Kundin eingestochen haben.

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Ines W. (60) hatte dort auf dem Heimweg eingekauft. Als sie ihren Einkaufswagen zurückstellen wollte, habe der junge Mann fünfmal auf sie eingestochen. Er sei aus dem Nichts aufgetaucht und habe kein Wort gesagt.

"Seitdem bin ich in psychologischer Behandlung und kann nicht mehr arbeiten." Und in Richtung des Angeklagten: "Sie wissen gar nicht, wie Sie mein Leben verändert haben."

Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg, Haertelpress

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