Mutmaßlicher Messer-Mann vor Gericht, Ehefrau sagt aus: "Wie im Horrorfilm"

Geringswalde/Chemnitz - Weil er auf seine Frau und deren Schwester im Juli 2022 in Geringswalde mehrfach mit einem Messer einstach, muss sich Ivan D. (46) seit dem heutigen Montag vor dem Landgericht Chemnitz verantworten. Nach Angaben des Opfers soll die knapp zehnjährige Ehe einem Martyrium geglichen haben.

In diesem Mehrfamilienhaus in Geringswalde (Landkreis Mittelsachsen) geschah die Messer-Attacke.
In diesem Mehrfamilienhaus in Geringswalde (Landkreis Mittelsachsen) geschah die Messer-Attacke.  © Haertelpress

Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen. Zum Prozessauftakt schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Der Bulgare ist seit 2014 mit seiner 30-jährigen Ehefrau verheiratet und hat zwei Kinder mit ihr.

Als Zeugin sagte die Gattin am heutigen Montag aus und berichtete unter Tränen von ihrem Leben mit D. und dem Tag der Tat. Sie habe sich bereits davor von ihrem Mann getrennt und habe in der Wohnung Spielsachen für die Kinder abholen wollen.

"Es war wie im Horrorfilm", erzählte die Geschädigte. Ihr Mann habe die Tür versperrt und laut Anklage mindestens achtmal auf sie eingestochen, um sie zu töten.

Angeklagter war bereits früher häufig gewaltätig

Ivan D. soll bereits vorher seine Ex-Frau und auch seine Kinder mehrfach geschlagen haben.
Ivan D. soll bereits vorher seine Ex-Frau und auch seine Kinder mehrfach geschlagen haben.  © Haertelpress

Dabei habe die Frau schwere Verletzungen an Hals, Bauch und Lunge erlitten. Der Grund für den Ausraster soll die Trennung gewesen sein. Ivan D. soll dann die Schwester ebenfalls attackiert haben, als sie ihr helfen wollte.

Nachdem der Gebäudereiniger festgenommen wurde, saß er bis Dezember in U-Haft. Seitdem ist er wieder frei - und zog prompt in eine Wohnung, die nur 400 Meter vom Opfer entfernt liegt.

Die Frau erzählte am Montag, dass die Beziehung immer wieder durch Gewalt und Demütigungen geprägt sei. Der Beschuldigte soll sie regelmäßig misshandelt haben, indem er sie schlug und trat. Auslöser waren Kleinigkeiten wie Essen, das nicht geschmeckt haben soll, oder wegen lärmenden Kindern.

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Gerichtsprozesse Chemnitz Pro-Chemnitz-Stadtrat wegen versuchter Nötigung vor Gericht

Der Prozess wird am 19. Juni fortgesetzt.

Originalmeldung: 5. Juni, 6.25 Uhr, aktualisiert: 17.33 Uhr

Titelfoto: Haertelpress

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