Seniorin im Suff totgefahren - Staatsanwalt war Urteil zu mild!

Bautzen - Der tödliche Unfall von Schwarzkollm war erneut ein Fall für die Justiz. Diesmal wurde am Landgericht Bautzen gegen Ulf L. (58) verhandelt. Der Kraftfahrer hatte im Mai 2021 eine Pedelec-Fahrerin (†82) angefahren. Die Frau starb (TAG24 berichtete).

Unfallfahrer Ulf L. (58, rechts) mit seinem Anwalt im Landgericht Bautzen.
Unfallfahrer Ulf L. (58, rechts) mit seinem Anwalt im Landgericht Bautzen.  © LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Laut Anklage erfasste der Mitsubishi in Schwarzkollm das Rad von hinten. Die Rentnerin stürzte, starb später im Krankenhaus.

Im Prozess wegen fahrlässiger Tötung am Amtsgericht Hoyerswerda sagte der bis dahin unbescholtene Unfallfahrer: "Es tut mir unendlich leid. Es war ein großer Fehler von mir. Ich weiß nicht, wie ich das wieder gutmachen kann."

An dem Tag hatte Ulf L. 1,53 Promille im Blut. "Ich habe Rasen gemäht", erklärte er damals. "Es war warm. Da habe ich was getrunken. Aber nur Bier. Später rief meine Frau an, fragte, ob ich sie von Arbeit abholen kann." Und er fuhr los.

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Das Amtsgericht verurteilte den Mitsubishi-Fahrer in erster Instanz zu 18 Monaten Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der Führerschein sollte für ein Jahr eingezogen bleiben.

Gegen das Urteil zog der Staatsanwalt jedoch in die nächste Instanz.

In Schwarzkollm erinnert ein Holzkreuz an die tödlich verunglückte Rentnerin.
In Schwarzkollm erinnert ein Holzkreuz an die tödlich verunglückte Rentnerin.  © LausitzNews.de/Jens Kaczmarek

Doch das Landgericht Bautzen, wo nun neu verhandelt wurde, bestätigte das Urteil aus Hoyerswerda.

Titelfoto: Bildmontage: LausitzNews.de/Jens Kaczmarek (2)

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