Lange Haft für das "Phantom": Er brach in Wohnungen ein und filmte Pärchen heimlich beim Sex

Dresden - Zehn Jahre lebte das Opfer (heute 32) in Ungewissheit. Nun endlich wurde das "Phantom" verurteilt. Sebastian R. (36) muss unter anderem wegen Vergewaltigung sieben Jahre in den Knast. So entschied das Landgericht Dresden.

Sebastian R. (36), hier mit seinen Anwälten, wurde nun am Landgericht Dresden verurteilt.
Sebastian R. (36), hier mit seinen Anwälten, wurde nun am Landgericht Dresden verurteilt.  © Steffen Füssel

Wie berichtet, kam Sebastian im Juli 2015 mit dem zuvor geklauten Schlüssel vermummt in die Wohnung seiner Nachbarin an der St. Petersburger Straße. Die Frau schlief, er würgte sie. Das Opfer wurde wach, bedroht und vergewaltigt. Dann verschwand der Täter. Die Ermittlungen verliefen im Sand, wurden 2017 sogar eingestellt.

Erst im Mai 2025 wurde der Vogtländer in seiner Heimatregion verhaftet, weil er dort bei mehreren Frauen einbrach, Schlüssel klaute, sie beobachtete, regelrecht ausspionierte.

Auf seinem Handy fanden sich obendrein Videos von Pärchen, die er heimlich beim Sex filmte.

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"Sie haben es geschafft, ein Doppelleben zu führen", tadelte die Richterin. "Niemand in Ihrer Familie traute Ihnen diese Taten zu."

Richterin findet Angaben von Sebastian R. "nicht plausibel"

Die Richterin am Landgericht Dresden hält nicht viel von den Angaben des Verurteilten. (Archivbild)
Die Richterin am Landgericht Dresden hält nicht viel von den Angaben des Verurteilten. (Archivbild)  © Ove Landgraf

Im Prozess, der zum Teil nicht öffentlich lief, gestand Sebastian, machte aber auch bizarre Angaben. So klaute er angeblich Schlüssel, um "inneren Halt" zu finden. Die Vergewaltigung geschah angeblich, weil er damals sauer auf seine Partnerin gewesen sei.

"Das ist alles nicht plausibel", so die Richterin.

Sebastian R. ist bisher zwar nicht vorbestraft, angeblich beging er zwischen der Vergewaltigung und den Spanner-Taten ab 2021 keine weiteren Taten. Doch: "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen", so die Richterin.

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Gerade bei den Spanner-Taten (er kletterte dafür Fassaden hoch) zeigte sich: "Er ist geübt, solche Taten zu begehen."

Titelfoto: Steffen Füssel

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