Dutzendfacher Kreditkarten-Betrug: Junkie ging illegal auf Drogenkauf

Dresden - 67-mal bezahlte Lucas S. (22) mit einer fremden Kreditkarte, die er in einem Schnellrestaurant "gefunden" haben will. Gesamtschaden: mehr als 1000 Euro. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum er am Montag vor der Dresdner Amtsrichterin saß.

Als Lucas S. (22) die Geldkarte "fand", registrierte er sie bei einem Online-Händler und ließ fröhlich vom fremden Konto abbuchen.
Als Lucas S. (22) die Geldkarte "fand", registrierte er sie bei einem Online-Händler und ließ fröhlich vom fremden Konto abbuchen.  © Peter Schulze

Neben Computerbetrug wird dem gebürtigen Hoyerswerdaer vorgeworfen, unberechtigt etwa 1000 Euro Arbeitslosengeld bezogen, zahlreiche Fahrradteile und Werkzeuge geklaut und weiterverkauft zu haben.

Die beiden Betrugsvorwürfe räumt der 22-Jährige ein. Das Diebesgut will er jedoch von einem unbekannten Dritten bekommen und teilweise weiterverkauft haben. Der Rest sei ihm "abhandengekommen".

Trotz Schulpflicht beendete Lucas S. die Schule bereits nach der 8. Klasse, hielt sich mit Saisonarbeit über Wasser und begann, Cannabis und Crystal zu nehmen. Seinen Vater kennt er nicht, das Verhältnis zur Mutter wirkt kompliziert.

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Das Drogennehmen sei irgendwann zur "Familienangelegenheit" geworden, erklärt er.

Kreditkarten-Betrüger muss zur Entgiftung

Lucas S. gab an, die fremde Kreditkarte in einem Schnellrestaurant "gefunden" zu haben. (Symbolbild)
Lucas S. gab an, die fremde Kreditkarte in einem Schnellrestaurant "gefunden" zu haben. (Symbolbild)  © picture alliance / dpa

Aufgrund seines "denkbar schlechten Starts ins Leben" wird Lucas S. nach Jugendstrafrecht schuldig gesprochen. In den nächsten vier Monaten muss er die Teilnahme an einer Entgiftung und einem Entzug nachweisen. Bis dahin bekommt er einen Betreuer zur Seite gestellt.

"Der erste große Schritt für Sie ist jetzt, von den Drogen wegzukommen", so die Richterin abschließend.

Titelfoto: Bildmontage: picture alliance / dpa, Peter Schulze

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