Einbrecher reiste direkt aus dem Polen-Knast an

Dresden - Im Zweifel für den Angeklagten. Jan P. (36) wurde am Amtsgericht Dresden freigesprochen vom Vorwurf, einen Transporter geklaut zu haben. In Haft bleibt der Pole dennoch.

Jan P. (36) wurde zwar freigesprochen, bleibt aber in Haft.  © Norbert Neumann

Ende 2017 verschwanden in Dresden insgesamt sieben Transporter. So von der Rosenbergstraße.

In dem Baustellenfahrzeug (25.000 Euro) waren auch noch für 73.000 Euro Baumaschinen gelagert. Laut Anklage hatte Jan P. den Wagen nach Polen gefahren, nachdem andere Bandenmitglieder das Gefährt aufgebrochen hatten.

"Ich sollte ein Auto nach Polen bringen. Aus Berlin. Dafür sollte ich 1500 Zloty bekommen", beteuerte Jan, der tatsächlich in Berlin aufgegriffen wurde.

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Im Wagen lag das Zündschloss, das eindeutig dem geklauten Transporter aus Dresden zugeordnet werden konnte. "Ich war aber nie in Dresden", erzählte Jan weiter.

Zu widerlegen war das nicht. Weshalb ihn der Richter freisprach - und zurück nach Polen in die Haft schickte. Denn für den Dresdner Prozess bekam Jan sozusagen von der JVA Breslau eine "bewachte Ausfahrt" genehmigt.

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In seinem Heimatland sitzt er nämlich noch bis 2023 eine Strafe von fast acht Jahren wegen Einbruchsdiebstählen ab...

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