Er machte den "Goldfinger": Arbeitsloser schwatzt Geliebten fast eine halbe Million Euro ab

Dresden - Sicheres Auftreten, coole Webseite, täuschend echte Dokumente.

Nico S. (27) schwatzte gutgläubigen Anlegern fast 500.000 Euro ab.
Nico S. (27) schwatzte gutgläubigen Anlegern fast 500.000 Euro ab.  © privat

Wenn Nico S. (27) mit seinen "Klienten" sprach, hatten sie keinen Zweifel daran, dass er ihre Ersparnisse sicher in Gold anlegt. "Ich habe mir das am Ende selbst geglaubt", sagte der Arbeitslose, der die eingenommenen 448.193,20 Euro aber komplett für sich ausgab!

Immerhin zog "Goldfinger" die Notbremse und zeigte sich selbst an. Nun war Prozess am Amtsgericht Dresden.

"Was ich leider gut konnte, war, Menschen zu überzeugen, bei mir Geld anzulegen", sagte Nico, der jahrelang den Anlagenvermittler für Gold mimte. Anfangs lieh er sich von seiner Freundin Geld, weil er einen "finanziellen Engpass" hatte.

In Kakadus statt Häuser investiert: Bau-Unternehmer muss vor Gericht Federn lassen
Gerichtsprozesse Dresden In Kakadus statt Häuser investiert: Bau-Unternehmer muss vor Gericht Federn lassen

"Als ich das Geld zurückzahlen sollte, erfand ich die Geschichte mit der Goldanlage. Ich sagte ihr, dort wäre ihr Geld sicher."

Und weil die Nummer zog, köderte Nico weitere Opfer. Stets Frauen, mit denen er eine Beziehung hatte, oder deren Verwandte.

Täter muss alles zurückzahlen

Der Betrüger versprach große Renditen für Goldanlagen.
Der Betrüger versprach große Renditen für Goldanlagen.  © 123RF/belchonock

Doch er legte keinen Cent an. Im Gegenteil: Nico finanzierte so seinen Lebensstil und seine Spielsucht.

Aber irgendwann habe ihn das schlechte Gewissen geplagt, außerdem rückte das Datum der "Gewinnausschüttung" für die Goldanlagen immer näher. Da zeigte sich Nico selbst an, half bei der Aufklärung.

Dennoch konstatierte der Richter: "Sie sind alle Beziehungen eingegangen, um sich finanzieren zu lassen." Und weiter: "Aufgrund der Höhe des Schadens und der Täterpersönlichkeit kommt hier nicht ansatzweise Bewährung in Betracht."

Zugekokst durch die Dresdner City gerast - verurteilt
Gerichtsprozesse Dresden Zugekokst durch die Dresdner City gerast - verurteilt

Urteil: zwei Jahre und acht Monate Gefängnis. Das ergaunerte Geld muss er zurückzahlen.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/belchonock/privat

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: