Er posierte mit Bündeln voller Geldscheine: Falscher Bankmitarbeiter zockte gern Senioren ab

Dresden - Gescheiterter Räuber, geschnappter Betrüger: Am Donnerstag verurteilte das Dresdner Landgericht den Deutschtürken Emre S. (27) zu drei Jahren und acht Monaten Haft. Denn während er bereits in Haft saß, kam heraus, dass er noch viel mehr auf dem Kerbholz hatte.

Emre S. (27) flog durch seine Protzerei auf und bleibt nun in Haft.  © Picxell

Seine Protzerei wurde ihm zum Verhängnis: Anfang des Jahres wurde Emre geschnappt, weil er mit anderen eine Juwelierangestellte überfallen wollte.

Dabei kam auch heraus, dass er bei Rentnerin Gisela F. (93) als angeblicher Bankmitarbeiter war, ihr so die EC-Karte, 2500 Euro Bargeld und Schmuck abluchste, später noch mal 1000 Euro abhob.

Für all das kassierte Emre vor dem Dresdner Amtsgericht ein Jahr und zehn Monate Haft auf Bewährung.

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Doch aus der Untersuchungshaft kam er nicht: Zwischenzeitlich hatten die Ermittler sein Handy ausgewertet, fanden dort Fotos und Videos, wie er mit Bündeln von Geldscheinen posiert.

Schnell kam heraus, woher das Geld stammte: Betrüger hatten Senioren angerufen, sich als Bankmitarbeiter ausgegeben. Es habe illegale Abbuchungen gegeben, ein Mitarbeiter würde deshalb Karte und PIN abholen kommen. Der angebliche Mitarbeiter war siebenmal Emre, 38.285 Euro nahm er mit.

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Falscher Bankmitarbeiter gibt sich reumütig

"Ich konnte schnelles Geld verdienen, wenn ich die Geldkarten abhole", gestand er vor dem Landgericht. Doch recht schnell war er unzufrieden: "Die fünf Prozent Provision, die ich behalten konnte, waren mir zu wenig."

Kurz vor dem Urteil gab er sich dann doch reumütig: "Ich würde mich gern bei den ganzen Opfern entschuldigen. Ich werde in Zukunft ein besseres Leben führen." Dazu gehört dann wohl, nach dem Knast Geld zusammenzukratzen, denn die 38.285 Euro soll er nun zurückzahlen.

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