Füllungen, Bargeld, Ausweis: Zahnarzt-Helferin klaute wie ein Rabe

Dresden - Eine wirkliche Hilfe war Anika S. (37) den Medizinern nicht: In mehreren Praxen war sie als zahnmedizinische Fachangestellte eingesetzt. Doch dort verschwanden unter anderem teure Füllungen, Bargeld und ein Ausweis. Am Dienstag musste sie dafür vor das Dresdner Landgericht.

Anika S. (37) wurde am Dienstag wegen mehrerer Betrügereien zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Anika S. (37) wurde am Dienstag wegen mehrerer Betrügereien zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.  © Thomas Türpe

Die Anklageliste ist lang: Zwischen 2012 und 2017 soll Anika S. unter falschem Namen bestellt, unberechtigt Geld vom Jobcenter bezogen und bei drei Zahnärzten geklaut haben. 

Die meisten Betrügereien gab sie zu: So hatte sie unter falschem Namen einen Spielzeugreiterhof für die Tochter bestellt, aber auch auf gleiche Weise eine Wohnung angemietet. 

Dreist: Die Miete vom Jobcenter leitete sie damals nicht weiter. 

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Als die Behörde direkt an den Vermieter zahlen wollte, gab sie die Bankverbindung eines Freundes ein, Schaden: 2 716,26 Euro.

Doch die Diebstähle bei den Zahnärzten stritt sie ab. Bei der letzten Tat verschwanden Ende 2018 rund 500 Euro Bargeld und alte Zahnkronen aus Edelmetall für rund 800 Euro. 

Da der Praxiseinbrecher einen Schlüssel hatte, kommen nur Mitarbeiter infrage. Dass es aber genau Anika S. war, konnte ihr keiner nachweisen. 

Auch für die anderen beiden Diebstähle gab es keinen Beweis. 

Alte Kronen können schnell mehrere hundert Euro wert sein.
Alte Kronen können schnell mehrere hundert Euro wert sein.  © imago images/Ullrich Zillmann

Dabei ist sie bereits verurteilt, weil sie 2013 in einer Zahnarztpraxis einen Personalausweis gestohlen, mit diesem Handy- und Mietverträge abgeschlossen hatte. Damals gab es dafür ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung. Für die am Dienstag dazugekommenen Betrügereien erhöhte der Richter das Urteil auf zwei Jahre.

Titelfoto: Thomas Türpe

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