Im Alberthafen verschwand immer wieder Geld: War der Putzmann nicht ganz sauber?

Dresden - So ist das mit "bis in die letzte Ecke" aber nicht gemeint: Sven W. (46) arbeitete zwischen November 2021 und Januar 2022 als Reinigungskraft auf dem Gelände des Alberthafens. Dabei solle er sich dreimal aus Firmentresoren, einmal aus einer Aktentasche und auch aus Schränken an Bargeld bedient haben.

Reinigungskraft Sven W. (46) soll im Hafen die Tresore geplündert haben.
Reinigungskraft Sven W. (46) soll im Hafen die Tresore geplündert haben.  © Thomas Türpe

Doch der Prozess vor dem Dresdner Amtsgericht wird kompliziert, weil auch ein anderer Putzmann klebrige Finger bekommen haben soll.

Geht es nach der Staatsanwaltschaft hat Sven W., vierfacher Vater, kaum eine Gelegenheit ausgelassen:

So soll er, als ein Mitarbeiter am 19. Januar 2021 für drei Minuten ein Büro verlassen hatte, gleich mehrere Tausend Euro aus dem Tresor gestohlen, am selben Tag hinter dem Rücken einer weiteren Mitarbeiterin eine Geldkassette geplündert haben.

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Außerdem soll er im November gleich zweimal einer Frau den Tresorschlüssel aus der Schreibtischschublade geklaut und damit einmal 650, das zweite Mal 350 Euro gestohlen haben.

Aus einer offenen Aktentasche wiederum verschwanden am 11. Januar 350 Euro.

Doch gab es in diesem Zeitraum insgesamt zehn bekannte Diebstähle auf dem Hafengelände. In diesen Fällen wurde das Verfahren gegen Sven W. jedoch eingestellt. Im Verdacht hier stand ein Freitaler Kollege (45) von Sven W. Eben der Putzmann, der ihn im Hafen eingearbeitet hatte.

Angeklagter schweigt

Sven W. äußerte sich am Dienstag nicht zu den Vorwürfen, allerdings wurde Januar 2021 nach der letzten Tat eine Tüte mit der Beute und seiner DNA in Hafennähe gefunden.

Auch wurde er beobachtet, wie er eben nach dieser Tüte gesucht haben soll. Jetzt müssen noch weitere Zeugen gehört werden. Sven W. wiederum fällt seit 1993 regelmäßig mit Diebstählen und Computerbetrug auf.

Titelfoto: Thomas Türpe

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