Luxus-Audi sollte nach Polen: Autoschieberin muss in den Knast!

Meißen - Schlimm genug, dass Natalia S. (28) einen geklauten Audi Q7 nach Polen "überführen" sollte. Ohne Führerschein, aber dafür mit Drogen im Blut raste sie im Juni auf der S89 im Landkreis Meißen in den Gegenverkehr. Bei dem Unfall wurde der Fahrer eines Tiguan (57) schwer verletzt. Nun saß die Unfallfahrerin vorm zuständigen Amtsrichter in Dresden.

Natalia S. (28) baute im geklauten Audi einen Unfall. Nun stand sie vor Gericht.
Natalia S. (28) baute im geklauten Audi einen Unfall. Nun stand sie vor Gericht.  © Peter Schulze

Natalia betreibt im Nachbarland eigentlich eine Autowerkstatt. Doch Bekannte überredeten sie, bei einem Diebstahl in Deutschland zu helfen. Gegen 450 Euro.

Also übernahm Natalia nachts in Darmstadt einen dort geklauten Q7 (55.000 Euro), um ihn nach Polen zu bringen. Morgens kurz nach acht Uhr war sie dann bei Wülknitz unterwegs.

"Warum ich nicht mehr Autobahn fuhr, weiß ich nicht. Außerdem wurde ich ohnmächtig", erklärte die blonde Angeklagte.

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Laut Anklage überholte sie trotz Gegenverkehr einen Lkw, krachte in einen entgegenkommenden Tiguan.

Dessen Fahrer (57), der einen Schlüsselbeinbruch erlitt, gab später zu Protokoll: "Die Frau fragte, ob bei mir alles gut ist, telefonierte und rannte davon."

Auf einem nahen Grundstück "sammelte" die Polizei die Unfallfahrerin aber wieder ein. "Es tut mir leid", sagte Natalia kleinlaut im Gericht.

Ein Urteil gefallen, zwei weitere Verfahren laufen noch!

"Der Unfallort sah aus wie ein Schlachtfeld. Sowohl sie als auch der Fahrer des Tiguan hätten tot sein können", sagte der Richter, der Natalia zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilte.

Bei den Staatsanwaltschaften Gießen und Stendal allerdings laufen bereits weitere Verfahren wegen geklauter Autos gegen sie.

Titelfoto: Peter Schulze

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