Vergleichbar mit einer NATO-Handgranate: Marcel sprengte mehrere Automaten

Dresden - Er gestand wenig ein. Trotzdem wurde Marcel B. (42) jetzt vom Landgericht Dresden zu fünf Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Er jagte unter anderem Zigarettenautomaten in die Luft.

Marcel B. (43) muss wieder lange hinter Gitter. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Marcel B. (43) muss wieder lange hinter Gitter. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.  © Peter Schulze

Laut Anklage sprengte der mehrfach Vorbestrafte vier Automaten, klaute einen VW Passat, brach in ein Haus ein und besaß Crystal.

Doch Marcel gestand nur den Drogenbesitz und die Fahrten ohne Führerschein. Logisch: Das Rauschgift war bei ihm gefunden worden und er wurde geblitzt.

Doch den Passat wollte er nicht gestohlen haben. Ein Zeuge erklärte, er statt Marcel sei ins Haus eingebrochen. Und zu den vier Sprengungen schwieg Marcel.

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Immerhin: In einer Nacht, als das Gerät am Wölfnitzer Ring explodierte, war besagter Passat in der Nähe unterwegs. Das sahen die Richter als Indiz für die Täterschaft von Marcel.

Der Automat wurde mit einem Böller "Monster 100" gesprengt. Dessen Sprengkraft ist vergleichbar mit einer NATO-Handgranate! Ebenfalls durch "Monster 100" flog an der Reisewitzer Straße ein Automat in die Luft.

Die Richter gingen davon aus, dass auch das Marcel war.

Den Automaten an der Malterstraße soll der Dresdner auch in die Luft gejagt haben. Der Nachweis wurde aber im Prozess nicht erbracht.
Den Automaten an der Malterstraße soll der Dresdner auch in die Luft gejagt haben. Der Nachweis wurde aber im Prozess nicht erbracht.  © Roland Halkasch

Die anderen beiden vorgeworfenen Sprengungen aber waren dem Dresdner nicht nachzuweisen. Zwar gab es sogar ein Tatvideo, aber darauf erkannte nicht mal Forensiker-Experte Professor Dirk Labudde (57) den Angeklagten.

Titelfoto: Roland Halkasch, Peter Schulze

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