Messerstecher aus Friedrichstadt: So knapp entging sein Opfer dem Tod

Dresden - Die Luft wird dünner für Franz L. (37). Der Arbeitslose muss sich am Landgericht Dresden wegen versuchten Totschlags verantworten. Er hatte im Mai 2022 in der Friedrichstadt unvermittelt den ihm völlig unbekannten Martin R. (41) mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Jetzt steht sogar versuchter Mord im Raum!

Franz L. (37) wurde noch am Tatabend gefasst, sitzt seither in U-Haft.
Franz L. (37) wurde noch am Tatabend gefasst, sitzt seither in U-Haft.  © Norbert Neumann

Bisher schweigt Franz zum Vorwurf. Deshalb hörten die Richter nun das Opfer. Für Martin R. wurde an jenem Abend Fiktion plötzlich knallharte Wirklichkeit.

Als Requisiteur wirkte er schon an "Tatort"-Verfilmungen mit. Mit Kunstblut, täuschend echt aussehenden Waffen und gut geschminkten "Opfern".

An dem Abend wollte er sich nach Feierabend noch einen Döner holen, fuhr mit dem Rad am Imbiss vor.

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"Am Eingang stand der Angeklagte", so der Zeuge, der Franz grüßte, aber sofort beleidigt wurde. "Ich gab nichts darauf und schloss mein Rad an. Plötzlich spürte ich einen Schlag in der linken Seite." Franz hatte ihm ein Messer in die Nierengegend gestoßen. "Instinktiv lief ich weg", so das Opfer.

Passanten kamen ihm zu Hilfe. Er wurde notoperiert, bekam Bluttransfusionen, war monatelang krankgeschrieben. Für die Richter rücken mit der Aussage nun diverse Mordmerkmale in den Fokus (Heimtücke, niedrige Beweggründe).

Sollten die Juristen dabei bleiben, könnte Franz L. auch eine Verurteilung wegen versuchten Mordes blühen. Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Norbert Neumann

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