Killer-Witwen-Prozess: Schwester des Opfers packt aus
Dresden - Ramona B. (52) soll ihren Ehemann Peter (†74) überfahren haben, um an sein Erbe zu kommen. Das Tat-Auto soll der mit angeklagte Claus T. (76) besorgt haben. Doch die mutmaßliche Killer-Witwe und der Hausmeister beschuldigen sich gegenseitig des Mordes. Nun sagte am Landgericht Dresden Ursula W. (72) die Schwester des Opfers aus.
Alles in Kürze
- Ramona B. soll Ehemann überfahren haben.
- Schwester des Opfers sagt aus.
- Opfer hatte vor Tod viele Verletzungen.
- Prozess: Ramona und Claus beschuldigen sich gegenseitig.
- Schwester bedauert, nicht mehr gefragt zu haben.

Enge Freundinnen von Ramona hatten die Angeklagte zuvor als "loyal" und "hilfsbereit" bezeichnet. Demnach hatte das Paar keine Eheprobleme. Die gelernte Krankenschwester sei "glücklich gewesen und stolz auf ihren Mann."
Auch Barbara war anfangs von der neuen Frau ihres Bruders begeistert: "Sie fuhr Ski, ging tauchen, hatte den Pilotenschein, konnte gut kochen", zählte die ehemalige Schulleiterin auf.
Ramona hatte Peter im Sturm erobert. Der Witwer hatte erst im Winter 2021 eine langjährige Beziehung beendet, im Frühjahr 2022 war Verlobung mit Ramona in Venedig.
Im Sommer war Hochzeit am Gardasee, wo er ihr einen Porsche schenkte. "Doch gut sechs Monate später verlor er sein Strahlen", so die Schwester aus Heidelberg "Peter sagte zwar, es gäbe Probleme. Aber er machte das immer mit sich aus."
Opfer verletzte sich plötzlich mehrfach am Kopf

Und so blieb der Schwester und dem älteren Bruder nur das "Beobachten" aus der Ferne: Als Peter zu Ramona zog, lagerte er alle seine Möbel ein. "Ein Großteil davon ist heute weg und keiner weiß, wo."
Als der Anwalt an einer Oberschenkelverletzung laborierte, fuhr Ramona allein in den Urlaub, während ihn Bekannte in einem Dresdner Hotel umsorgten. Mal hatte er sich plötzlich massiv mit der Kofferraumklappe am Kopf verletzt. Ein anderes Mal war er aus dem Bett gefallen, verletzte sich schwer am Kopf.
Noch kurz vor dem Mord war das Paar auf Urlaub in Linz, von wo er plötzlich frühzeitig zurückkehrte. Das kam den Geschwistern alles "merkwürdig" vor, aber sie sprachen Peter kaum darauf an.
"Hätten wir doch bloß mehr gefragt, vielleicht hätten wir helfen können", so Ursula, die sich noch genau an einen Satz erinnerte, den Ramona ihr bei einem gemeinsamen Kochabend plötzlich ungefragt sagte: "Ich bin intelligent, ich bin schlau, ich bin schön und ich kann alles."
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze