Nachwuchs-Brutalos von Erzgebirge Aue müssen nach Rache-Aktionen hinter Gitter

Dresden - Sie verprügelten gezielt Fans gegnerischer Mannschaften. Am Donnerstag wurde der Schlägertrupp "Starke Jugend", der mit rabiaten Aktionen die "Vorherrschaft" des FC Erzgebirge Aue durchsetzen wollte, von der Staatsschutzkammer des Landgerichts Dresden verurteilt.

Paul B. (24) wurde nach über einem Jahr Prozess am Landgericht Dresden von der Staatsschutzkammer verurteilt.
Paul B. (24) wurde nach über einem Jahr Prozess am Landgericht Dresden von der Staatsschutzkammer verurteilt.  © Peter Schulze

Unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung.

Demnach agierte die "Starke Jugend" ab 2022 als schlagkräftiger Ultra-Fannachwuchs des Drittligavereins. Die Männer betrieben regelmäßig Kraftsport, trafen sich in einer eigens angemieteten Wohnung. Dann wurden gezielt "feindliche" Fußballanhänger aufgespürt, vermöbelt, ihrer Fan-Schals oder Trikots beraubt.

Wahlweise wurde "Rache" genommen, wenn Aufkleber der Veilchenblauen von Laternenmasten gekratzt wurden! In Zwickau wurde laut Anklage sogar ein Opfer per Klappstuhl verdroschen. Zahlreiche Opfer wurden verletzt, erlitten Nasenbeinbrüche, verloren Zähne, kamen ins Krankenhaus.

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Im Sommer 2023 hob die Polizei die "Starke Jugend" aus, im Mai 2024 begann der Prozess gegen insgesamt fünf Mitglieder am zuständigen Landgericht in Dresden.

Aue-Fans sind, wie hier in Zwickau, immer Feuer und Flamme für ihren Verein. Die "Starke Jugend" ging allerdings zu weit.
Aue-Fans sind, wie hier in Zwickau, immer Feuer und Flamme für ihren Verein. Die "Starke Jugend" ging allerdings zu weit.  © imago/Picture Point

Darunter gegen Paul B. (24), der als Rädelsführer galt. Er legte ein Geständnis ab, leistete "Aufklärungshilfe". Dennoch muss er drei Jahre in Haft. Ein weiterer Schläger (25) muss für zwei Jahre und neun Monate hinter Gitter. Die anderen drei Männer (19, 20 und 24 Jahre) kamen mit Bewährung davon.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Picture Point, Peter Schulze

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