Gerade erst raus aus dem Gefängnis: Kinderschänder droht wieder der Knast
Dresden - Im Jahr 2021 schickte ein Richter Jörg W. (51) für über drei Jahre hinter Gitter: Er hatte 2018 seinen damals neunjährigen Neffen mehrfach vor den Augen seines Zwillingsbruders Mirko W. (51) zum Oralverkehr gezwungen, im Jahr 2020 den damals fünfjährigen Sohn seiner Ex-Freundin missbraucht, Kinderpornos gesammelt und an seinen Bruder geschickt. Doch während er seine Strafe absaß, tauchten neue Vorwürfe auf: Über Jahre soll er sich an der eigenen Tochter und ihrer Freundin vergangen haben. In einem Fall kommt wieder sein Zwillingsbruder ins Spiel.

Kaum aus dem Gefängnis raus, muss Jörg W. wohl bald wieder rein. Denn auch gegen ein umfassendes Geständnis stellte ihm das Dresdner Landgericht am Mittwoch "nur" eine Haftstrafe zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Jahren in Aussicht.
Trotzdem gestand er alles: Seine 2001 geborene Tochter und ihre 1999 geborene Freundin Tanja* seien ab 2006 zum Kuscheln in sein Bett gekommen, wo er ihre Brustansätze begrapschte.
Auch gestand er, sich vor beiden Mädchen im Pool selbst befriedigt zu haben. Bis 2011 ließ er sich von beiden Mädchen mehrfach mit der Hand befriedigen, ab 2011 nur noch von Tanja.
Darüber sprach er auch mit seinem Zwillingsbruder Mirko, dem er das Mädchen Monate später "überließ". Der Bruder soll sie zum Oralverkehr in einer Gartenlaube gebracht haben. Auch Jörg W. ließ sich mehrfach von dem Kind oral befriedigen, das letzte Mal kurz vor ihrem 18. Geburtstag im Ungarn-Urlaub 2017.
Das Mädchen wollte erst nicht, aber dann gab er den Kindern Honigwein. Jörg W. über die Treffen mit dem Kind: "Ich brauchte jemanden zum Reden." Das Mädchen missbrauchte er dann als eine Art Ersatzpartnerin. Der Prozess wird fortgesetzt.
*Name von Redaktion geändert
Titelfoto: Peter Schulze