Vermögen von ermordetem Anwalt war elf Millionen Euro schwer: Tötete Ramona B. aus Habgier?
Dresden - "Als Frau spürt man, wenn etwas nicht mehr stimmt." Kerstin B. (56) hatte geahnt, dass ihre langjährige Beziehung zu Peter B. (†76) zerbrechen würde. Sie verlor ihn an Ramona B. (52). Nun sagte die Anwältin am Landgericht Dresden gegen ihre "Nachfolgerin" aus. Denn die Krankenschwester soll Peter B. ermordet haben, um ihn zu beerben.
Alles in Kürze
- Kerstin B. sagt gegen Ramona B. aus.
- Peter B. wurde ermordet, um ihn zu beerben.
- Vermögen von Peter B. war elf Millionen Euro schwer.
- Ramona B. erhielt 800.000 Euro in kurzer Ehe.
- Prozess wird fortgesetzt.

Über zehn Jahre waren Kerstin und Peter ein Paar. Sie beschrieb ihn als fit und diszipliniert. "Er war mental und körperlich belastbar und dabei stets die Ruhe selbst", so die Zeugin. Doch im Dezember 2021 war es mit der Liebe vorbei.
"Peter war nicht der Typ für viele Worte. Wir haben uns getrennt", so die Anwältin. Dienstlich hielten sie noch Kontakt. Aber dass er schon im Sommer 2022 Ramona heiratete, erfuhr Kerstin erst später.
Im September 2024, so die Anklage, überfuhr die "Neue" Peter mit einem Geländewagen. Das Tatauto organisierte demnach der mitangeklagte Claus T. (76). Laut Justiz wollte Ramona ans Erbe.
Kerstin, die auf Bitten der Geschwister des Toten nun Nachlasspflegerin ist, ermittelte, dass der Anwalt etwa 6,5 Millionen Euro angehäuft hatte. Zudem besaß er Immobilien, Gold und Anteile im Wert von etwa fünf Millionen Euro.


Killer-Witwen-Prozess wird fortgesetzt
In der kurzen Ehe seien 800.000 Euro an Ramona geflossen. So ein Darlehen für 140.000 Euro. Zudem zahlte er ihren Anteil an einer Cessna von 50.000 Euro.
"Aber die fünfstelligen Überweisungen an sie wurden 2024 deutlich weniger", so die Zeugin, die inzwischen das gesamte Vermögen sicherte. Auch, weil Ramona aus der Haft heraus versucht, gerichtlich ans Erbe zu kommen. Bislang allerdings vergeblich.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze, privat