Vater und Söhne angeklagt: Prügel-Prozess gerät zur Posse

Dresden - Wenn der Vater mit den Söhnen: Der Palästinenser Khaled Q. (62) fand sich am Mittwoch mit seinen "Jungs" Mohammed Q. (37) und Maher Q. (34) auf der Anklagebank des Dresdner Landgerichts wieder. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen zahlreiche Gewaltdelikte vor. Wegen einer Justizpanne kam der Prozess aber nicht weit.

Vater Khaled Q. (62) landete mit seinen beiden Söhnen auf der Anklagebank.
Vater Khaled Q. (62) landete mit seinen beiden Söhnen auf der Anklagebank.  © Simone Lauritz

Die Vorwürfe wiegen schwer: Am 16. Juli 2023 sollen Khaled Q. und Sohn Mohammed Q. einen Mann in einem Treppenhaus an der Budapester Straße abgepasst, dabei 50 Packungen Pregabalin, ein süchtig machendes Opioid, oder 1500 Euro Bargeld gefordert haben.

Um dem Nachdruck zu verleihen, soll der Vater auf den Mann eingeschlagen und eingetreten haben, vom Sohn gab es Prügel mit dem Schlagstock.

Zwei Wochen später soll das Opfer dann einen Ford Fiesta im Wert von 1500 Euro an Mohammed Q. herausgegeben haben.

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Am 14. März 2024 habe Mohammed Q. wiederum im Streit um 500 Euro auf einen Mann in der Hopfgartenstraße eingeschlagen. Hier sei Bruder Maher Q. dazugekommen und habe mit einer Machete auf das Opfer eingedroschen. Allerdings steckte diese dabei noch in einer Stoffhülle.

Mohammed Q. (37) soll sich einen Fiesta erprügelt haben.
Mohammed Q. (37) soll sich einen Fiesta erprügelt haben.  © Simone Lauritz

Prozess nach Verlesung der Anklage unterbrochen

Maher Q. (34) sitzt als Einziger in Untersuchungshaft.
Maher Q. (34) sitzt als Einziger in Untersuchungshaft.  © Simone Lauritz

Vier Tage später soll Maher denselben Mann nochmals mit einem Schlagstock attackiert haben.

Ihm werden zudem eine missglückte Messerattacke in der Pfotenhauerstraße sowie ein Überfall in der Lingnerallee vorgeworfen. Obendrein soll er in der Erstaufnahmeeinrichtung randaliert und sich mit Polizisten geprügelt haben.

Nach der Anklageverlesung musste der Prozess jedoch unterbrochen werden: Die Verteidiger hatten Akteneinsicht verlangt, aber statt der echten CDs mit Beweisen fanden sich in der Akte nur Bilder der Scheiben.

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Titelfoto: Bildmontage: Simone Lauritz

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