Rocker beleidigte die Polizei: 910 Euro für einen Stinkefinger

Dresden - Am Ende half weder Gezeter noch sein "Beweisvideo". Weil Dave H. (55) zwei Polizisten in der Dresdner Friedrichstadt den Stinkefinger zeigte, wurde er vom Amtsrichter verurteilt. Er muss 910 Euro zahlen, wahlweise 35 Tage in Haft.

Rocker Dave H. (55) bestritt zwar vor Gericht, wurde aber verurteilt.
Rocker Dave H. (55) bestritt zwar vor Gericht, wurde aber verurteilt.  © Steve Schuster

Vor einem Jahr machte Dave die herablassende Geste, als die Beamten im Kastenwagen an ihm vorbeifuhren. "Ich habe die erst bemerkt, als sie begannen mich zu schikanieren", erklärte der Angeklagte.

Er sei vom Einkaufen gekommen, bepackt mit Taschen, den "zerrenden Hund" an der Leine, eine Kappe tief im Gesicht und zwei Masken auf.

"Ich trage immer zwei. Eine richtige und darüber eine vom FC Bayern. Ich mag das. Michael Jackson trug auch Maske", sagt der Bürgergeldempfänger, der nach eigener Aussage einst "Glamrocker" war.

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Er habe besagte Gesichtsbedeckungen zurechtgerückt. Weil er dabei ein Handy in der Hand hielt, waren eben seine Finger gespreizt. Die Polizeiobermeisterin (26) erklärte aber: "Also wir müssen uns viel anhören und ansehen. Das war nicht zufällig. Das war ein Stinkefinger."

Dave H. zeigte den Stinkefinger und beleidigte die Polizei-Beamten

Der Dresdner streckte den Beamten den Mittelfinger entgegen, das hatte Folgen. (Symbolbild)
Der Dresdner streckte den Beamten den Mittelfinger entgegen, das hatte Folgen. (Symbolbild)  © 123RF

Das empörte Dave gewaltig: "Die hat nur gelogen", tönte er und legte ein Beweisvideo vor. Er hatte seinen Heimweg mithin auch die Maßnahme, nachdem ihn die Polizisten wegen des Stinkefingers angesprochen hatten, gefilmt.

Der Streifen überzeugte den Richter: "So ein Nach-Tat-Geschehen sieht man selten", so der Jurist.

Darin zetert Dave ununterbrochen, beleidigt die Beamten und ist herablassend. Und so bekam der Rocker ein Strafgeld aufgebrummt. Beinahe hätte er noch ein Ordnungsgeld kassiert.

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Denn er fiel dem Richter sogar bei der Urteilsverkündung permanent ins Wort.

Titelfoto: Steve Schuster

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