Über 250 Ausländer unter Lebensgefahr nach Deutschland geschleust: Mann in U-Haft
Dresden - Weil er innerhalb eines Monats mehr als 250 Ausländer illegal und unter lebensgefährlichen Bedingungen nach Deutschland gebracht haben soll, hat die Dresdner Staatsanwaltschaft gegen einen 27-Jährigen Anklage erhoben.

Dem Weißrussen wird vorgeworfen, Ausländer in zwölf Fällen eingeschleust zu haben. Zwischen dem 1. August 2023 und dem 9. September 2023 soll der 27-Jährige das Pilotfahrzeug einer Bande gelenkt haben, das insgesamt 237 Syrer und 27 Personen unbekannter Nationalität über die tschechische und die polnische Grenze nach Deutschland gebracht hat.
Weil die Geschleusten während der Fahrten nicht gesichert waren, wurden sie dabei "einer Lebensgefahr ausgesetzt", so die Staatsanwaltschaft Dresden in einer Mitteilung vom Dienstag.
Für das Einschleusen wurden dem Weißrussen sowie den anderen Mittätern, die anderweitig verfolgt werden, mindestens 100 Euro pro Person versprochen.
Der 27-Jährige befindet sich seit dem 14. September 2023 in Untersuchungshaft, die in seinem Fall als Überhaft angesehen wird, denn der Beschuldigte ist kein unbeschriebenes Blatt.
Beschuldigter ist vorbestraft

Bereits im März 2024 wurde der weißrussische Wiederholungsschleuser durch das Amtsgericht Pirna wegen "gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern" zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt, die er aktuell bis Februar 2026 absitzen muss.
"Der Verurteilung lag eine Tat vom 13. September 2023 zugrunde, bei der der Beschuldigte als Fahrer eines Pilotfahrzeugs an der Verbringung von 29 Syrern und Irakern über die Tschechische Republik in das Bundesgebiet mitgewirkt hatte", erklärt Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49) auf TAG24-Nachfrage.
In Verbindung mit der aktuellen Anklage drohen dem Weißrussen weitere Jahre in Haft. Den Termin zur Verhandlung setzt das Landgericht Dresden.
Der vorbestrafte Mann schweigt zum Vorwurf des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens der Ausländer.
Originalartikel von 10.37 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.58 Uhr.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa