Dresden - Es geht um viel für Thomas S. (53). Der Freitaler sitzt derzeit sechs Jahre Haft wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ab. Doch die Justiz fand weitere Opfer und verfasste neue Anklagen. Nun droht ihm im Prozess am Landgericht Dresden sogar eine Sicherungsverwahrung!
Die sächsische Justiz bekam den Tipp aus Baden-Württemberg. Dort wurde gegen einen Vater ermittelt, der seinen eigenen Sohn (damals 9) dem Kinderschänder überließ!
Das Handy von Thomas wurde ausgewertet und es fanden sich nicht nur widerliche Chats und Missbrauchsfilme des Jungen drauf, sondern auch die Kommunikation mit zwei Müttern. An die hatte sich Thomas offenbar herangemacht, um sie zu "überreden", ihre Söhne (drei und fünf Jahre) zu missbrauchen und ihm davon Bilder und Videos zu senden. Die Staatsanwältin verlas insgesamt 33 Fälle.
Derzeit sitzt Thomas sechs Jahre ab. Dazu hatte ihn das Landgericht Bautzen 2020 verurteilt. Er kam sogar in die Maßregel, um therapiert zu werden. Die jetzt angeklagten Fälle müssten einbezogen werden, mithin bekäme der Angeklagte einen "Nachschlag".
Nach bisheriger Aktenlage geht die Kammer von insgesamt mindestens zehn Jahren aus.
Thomas S. droht Sicherheitsverwahrung
Damit nicht genug: "Die Fälle aus Bautzen waren vergleichsweise einfach", so der Richter. "Die hier angeklagten sind massiver."
Da das Landgericht Bautzen damals eine Sicherungsverwahrung vorbehielt, könnte sie jetzt nachträglich für Thomas S. angeordnet werden. Zusätzlich zur möglichen langen Haft.
Dafür aber braucht es neuerliche Gutachten. Die ordnete die Kammer jetzt an. Erst dann wird der Prozess fortgesetzt.