Von wegen teure Erbstücke: Kunstbetrüger wollte billige Bronzestatuen versilbern
Dresden - Im Kunsthandel kursieren allerlei Fälschungen. Manch hochwertiges Objekt entpuppt sich als Krempel. Nur selten fliegen die windigen Verkäufer samt ihrer Plagiate auf. Und dann auch nur zufällig. Wie der Dresdner Toni L. (34). Der verscherbelte angebliche Werke von Gottfried Kumpf (91). Allerdings ausgerechnet an einen Bekannten des Österreicher Künstlers...
Nun saß der Kaufmann vorm Amtsrichter in Dresden. Wegen Betruges und Urheberrechtsverletzung. Auf eBay hatte Toni unter dem Namen "Prestige Dresden" inseriert und zwei Bronzeskulpturen von Kumpf feilgeboten.
Eine trug den Namen "Eva", die andere "Der Asoziale". Letzterer ist regelrecht das Markenzeichen des Malers, Bildhauers und Grafikers Gottfried Kumpf, der in seiner Heimat Österreich eine Institution ist.
Ein Bekannter des Künstlers stieß auf das Angebot im Netz. Zwar hatte Toni im Inserat vermerkt, dass es sich um Erbstücke handelt und er nicht sicher sei, ob es Originale sind, aber er bot sie eben als Stücke von Kumpf an.
Allerdings: Es fehlte der nötige Stempel der Gießerei und die fortlaufende Nummer.
Verurteilter muss blechen
Der Käufer (ebenfalls Österreicher) roch den Braten, kaufte die Stücke für insgesamt 1197 Euro und informierte den echten Künstler. Der identifizierte sie natürlich sofort als Plagiate.
Es setzte eine Anzeige, Toni landete vor Gericht. Woher er die Figuren hatte, verschwieg er, räumte aber die vorgeworfene Tat ein.
Urteil: 3000 Euro Strafe, der Verkaufserlös wird eingezogen.
Titelfoto: Bildmontage: www.kumpf.at/Peter Schulze