Dresden - Das tote Baby von Freital. Noch immer läuft der Prozess gegen Lisa D. (24) am Landgericht. Die Postzustellerin gestand, im Februar das Mädchen kurz nach der Geburt im Toilettenbecken ertrinken lassen zu haben. Danach "entsorgte" sie die kleine Leiche in der Bio-Tonne! Ihrem Umfeld erklärte sie, eine Fehlgeburt erlitten zu haben. Das Gericht geht der Frage nach, warum niemand die Schwangerschaft bemerkte. Offenbar war nicht nur Lisa überfordert ...
Seit 2022 war sie mit Peter K. (27) zusammen. Sie zogen zwei Töchter auf. "Wir wollten aber kein drittes Kind", so der Umzugshelfer, der davon ausging, dass sie verhütet.
Das Paar stritt oft. Nicht selten warfen sich beide vor, fremdzugehen. "Wenn ich sie fragte, ob sie schwanger ist, bestritt sie", so Peter. Er habe erst Ende 2024 davon erfahren - und sich getrennt.
Allerdings wohnten beide weiter zusammen. Auch ihre Freundin (27) weihte Lisa spät ein, tischte ihr die Lüge einer Fehlgeburt auf.
"Es war wohl auf der Toilette in der Kita", so die Zeugin. "Ich habe ihr geglaubt."
Chef von Lisa D. konnte "nichts machen"
Der Kollegenkreis der als "ruhig und schüchtern" beschriebenen Zustellerin munkelte. "Anfang Januar habe ich sie gefragt und ihren Bauch angefasst", sagte eine Mitarbeiterin (42) unter Tränen. "Das war ein Babybauch. Aber sie bestritt."
Der Chef erfuhr davon: "Ich war aber der Meinung, dass sie nicht schwanger war." Und weil Lisa selbst nichts sagte, konnte er "nichts machen".
Im Februar war der Bauch plötzlich weg, die Nachricht vom toten Baby machte die Runde, Lisa wurde kurz darauf verhaftet.
Dass der Tipp an die Polizei aus der Firma kam, erfuhr der Chef erst vor wenigen Tagen. Der Prozess wird fortgesetzt.