Block-Prozess: Hensel wird mit Fragen gelöchert, Steakhouse-Erbin kommen die Tränen

Hamburg - Weiter geht's: Am Dienstag findet der zwölfte Verhandlungstag im Kindesentführungs-Prozess gegen Christina Block (52) statt. Erneut steht Stephan Hensel (51), Ex-Mann und Vater von Blocks Kindern, im Fokus. TAG24 ist vor Ort und berichtet in einem Liveblog.

Stephan Hensel (51), Ex-Mann von Christina Block (52) und Vater ihrer Kinder, wird am zwölften Verhandlungstag am Landgericht weiter befragt.
Stephan Hensel (51), Ex-Mann von Christina Block (52) und Vater ihrer Kinder, wird am zwölften Verhandlungstag am Landgericht weiter befragt.  © Christian Charisius/dpa-Pool/dpa

Am gestrigen Montag hatte Hensel hauptsächlich die Fragen von Blocks Anwalt, Ingo Bott (42), beantwortet. Dabei war der 51-Jährige unter anderem auf die Auswirkungen der Silvesternacht eingegangen.

So berichtete er, dass Klara (14) und Theo (11) seit der Entführung mit Panikattacken, Albträumen und Angstzuständen zu kämpfen hätten. Deshalb seien die beiden auch in wöchentlicher psychologischer Behandlung.

Hensel sprach aber auch über die Zeit bis 2021. Er betonte erneut, dass die Kinder im mütterlichen Haushalt physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt gewesen seien. Zudem habe Frau Block die Kinder verwahrlosen lassen.

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Für die Steakhouse-Erbin wird die Luft immer dünner. Sie ist angeklagt, die Entführung ihrer beiden Kinder in der Silvesternacht 2023/24 in Auftrag gegeben zu haben. Block bestreitet die Vorwürfe.

Update, 15.53 Uhr: Nächster Anwalt löchert Hensel vor Verhandlungsende

Zum Abschluss des Prozesstages fühlt noch der Anwalt des Familienanwalts der Blocks Hensel auf den Zahn. Er stellt mehrere Fragen zum Beschluss des Oberlandesgerichts aus dem Jahr 2021, dass die Kinder zurück zur Mutter müssten.

Der Jurist will unter anderem wissen, ob für Hensel von vornherein festgestanden hätte, dass er diesem entsprechenden Beschluss nicht Folge leisten werde? Hensel erklärt erneut, dass es für ihn nicht infrage gekommen sei, weil die Kinder schließlich nicht zurück zu ihrer Mutter gewollt hätten.

Anschließend wird die Verhandlung für heute beendet. Weiter geht es am kommenden Montag um 9.30 Uhr.

Update, 15.42 Uhr: Was sagte Christina Block nach der Entführung zu Klara?

Nach Pinar stellt der Verteidiger des mutmaßlichen Entführers Tal S. (36) seine Fragen an Hensel. In diesem Zuge berichtet der 51-Jährige, was Klara ihm nach der Entführung erzählt habe.

Hensel: "Klara hat ihre Mutter darauf [ob sie hinter der Entführung steckt, Anm. d. Red.] angesprochen, woraufhin diese geantwortet haben soll: 'Naja, vielleicht war es ja auch Philipp Block oder Eugen Block.'"

Klara habe ihm ganz klar gesagt, dass ihre Mutter sie entführt habe und auch, dass ihr mitgeteilt worden sei, dass sie ihren Vater "längere Zeit" nicht mehr sehen könne.

Sprach Christina Block (52) nach der Entführung mit Tochter Klara über ihren Bruder Philipp und Vater Eugen?
Sprach Christina Block (52) nach der Entführung mit Tochter Klara über ihren Bruder Philipp und Vater Eugen?  © Georg Wendt/dpa

Update, 15.27 Uhr: Block-Cousine kann Aussagen von Hensel nicht fassen

Nach einer kurzen Pause setzt Pinar ihre Befragung Hensels fort. Jetzt geht es um einen Besuch von Christina Blocks Bruder Philipp und der Cousine in Dänemark.

Hensel berichtet, dass die beiden Theo und Klara besuchen wollten, diese aber kein Interesse an einem Gespräch gehabt hätten. Vor allem der Junge habe sich aus Angst versteckt.

Die mitangeklagte Cousine schüttelt während der Aussagen von Hensel immer wieder ungläubig mit dem Kopf.

Update, 14.58 Uhr: Christina Block kommen während Befragung die Tränen

Als es noch mal um die Beerdigung der verstorbenen Christa Block und den Umstand, dass die Kinder nicht dabei sein wollten, geht, wird Christina Block emotional.

Während Hensel weitere Fragen von Pinar beantwortet, kommen der Steakhouse-Erbin die Tränen. Mit einem Taschentuch muss sie sich immer wieder das Gesicht trocken.

Update, 14.46 Uhr: Hensel und Pinar liefern sich Wortgefecht im Gerichtssaal

Gestern hatte Hensel erklärt, dass die Familie seit der Entführung wie in einem Zeugenschutzprogramm lebe. Pinar will deshalb wissen, ob die dänischen Behörden nicht ein Problem damit hätten, dass sich Hensel im Prozess offen zeige und in der Vergangenheit sogar Interviews gegeben habe?

Hensel versteht die Frage nicht und betont, dass er sich das Ganze nicht ausgesucht habe. Pinar erwidert mit Nachdruck, dass ihr Mandant sich auch komplett verhülle, um seine Identität und seine Familie zu schützen.

Blocks Ex-Mann Stephan Hensel (51) wurde am Dienstag gleich von mehreren Anwälten in die Mangel genommen.
Blocks Ex-Mann Stephan Hensel (51) wurde am Dienstag gleich von mehreren Anwälten in die Mangel genommen.  © Georg Wendt/dpa-pool/dpa

Update, 14.25 Uhr: Hensel soll aufzeigen, wie eng die Bindung zu den Kindern ist

Nun wird Hensel von Pinar zu der aktuellen Aufgabenverteilung in der Familie befragt. Der Block-Ex räumt ein, dass seine aktuelle Frau Astrid H. viele Aufgaben mit den Kindern übernehme, da sie, anders als er, nicht arbeite.

Außerdem befragt Pinar Hensel zu früheren und aktuellen Freundschaften von Klara und Theo. Die Anwältin will offensichtlich herausfinden, wie eng die Bindung der Kinder mit ihrem Vater ist.

Update, 14.09 Uhr: Hensel spricht über frühere Streits und Hobbys der Kinder

Nun ist die Verteidigerin eines Mitangeklagten, Gül Pinar, mit ihren Fragen an Hensel an der Reihe. Die Anwältin will wissen, wie oft sich der 51-Jährige und seine Ex-Frau früher gestritten hätten. Hensel antwortet, dass es mal "lauter geworden" sei. Ob die Kinder etwas von den Streits mitbekommen hätten, könne er nicht sagen.

Anschließend stellt die Verteidigerin mehrere Fragen zu Hensels früherem Alltag. Wie viel und wie lange habe er gearbeitet? Wie viel habe er vom Leben seiner Kinder mitbekommen? Eine größere Rolle spielen dabei auch die früheren Hobbys der Kinder, die Hensel detailliert aufzählen soll.

Update, 13.56 Uhr: Hensel: Kinder hätten jederzeit zur Mutter zurück gekonnt

Zum Abschluss der Befragung durch Bott erklärt Hensel, dass die Kinder jederzeit zur Mutter hätten zurückkehren können, wenn sie das gewollt hätten.

Das sei aber nicht der Fall gewesen. Stattdessen hätten sie sich sogar dagegen gewehrt, nachdem das Oberlandesgericht zwischenzeitlich entschieden hatte, dass die Kindern zurück müssten.

Update, 13.46 Uhr: Christina Block tauchte an der Schule ihrer Kinder auf

Nach der Mittagspause geht es mit der Befragung Hensels weiter. Bott will wissen, wie viele "Panikknöpfe" die Familie habe.

"Über die Anzahl kann ich keine Auskunft geben, aus Sicherheitsgründen", erklärt Hensel, ehe er jedoch auf Nachfrage von Bott betont, dass es vier Panikknöpfe seien.

Den ersten hätte die Familie bekommen, nachdem Frau Block und Herr Delling am 21. September 2021 in der Schule der Kinder aufgetaucht seien und mit der Schulleitung gesprochen hätten. Auch eine Detektei soll in den Vorfall involviert gewesen sein.

Update, 12.38 Uhr: Hensel äußert schwere Vorwürfe gegen Jugendamt-Mitarbeiterin

Bott springt zwischen den Themen hin und her. Auf einmal geht es um den Kontakt mit einer Mitarbeiterin vom Jugendamt, die laut Hensel nichts getan habe, nachdem wegen ihrer Mutter um Hilfe gebeten habe.

Laut der Staatsanwaltschaft sei daraufhin ein Verfahren eingeleitet, dieses jedoch wieder eingestellt worden.

Kurz darauf unterbricht die Richterin für die obligatorische Mittagspause. Um 13.35 Uhr soll es weitergehen.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa-pool/dpa

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