Block-Prozess: Sagt schon bald Tochter Klara aus?

Hamburg - Tag elf im Kindesentführungs-Prozess gegen Christina Block (52). Am Montag wurde die Befragung von Stephan Hensel (51), Ex-Mann der Angeklagten und Vater ihrer Kinder, fortgesetzt.

Für Steakhouse-Erbin Christina Block (52) wird die Luft im Kindesentführungs-Prozess vor dem Hamburger Landgericht immer dünner.
Für Steakhouse-Erbin Christina Block (52) wird die Luft im Kindesentführungs-Prozess vor dem Hamburger Landgericht immer dünner.  © Marcus Brandt/dpa Pool/dpa

Die Luft für Steakhouse-Erbin Block wird immer dünner. Nach dem einer der flüchtigen mutmaßlichen Entführer, Tzach K. (42), die Angeklagte schwer belastet hat, und auch der Ex-BND-Chef August Hanning (79) und ein ehemaliger LKA-Beamter (64) im Fokus einer Razzia standen, sagte am Montag Ex-Mann Hensel aus.

Er sprach von unzumutbaren Zuständen, denen die Kinder bei ihrer Mutter ausgesetzt waren und sie deswegen nicht zu ihr zurück nach Hamburg wollten. Das habe er ihr sogar per Mail mitgeteilt, wie er schilderte.

Zudem beschrieb der 51-Jährige, wie sehr Klara und Theo an den Folgen der Entführung leiden und dass er nur aus den Medien erfahren habe, wo sich seine Kinder nach der Silvesternacht aufhalten würden.

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Hensel betonte erneut, dass seine Tochter Klara im Prozess aussagen möchte. Ob es dazu tatsächlich kommt, ist noch immer unklar.

TAG24 war vor Ort und berichtete in einem Liveblog.

Update, 16.22 Uhr: Hensel-Anwalt von der Meden tritt vor die Presse

Nach der Verhandlung trat Philip von der Meden vor die anwesenden Pressevertreter. Der Anwalt von Hensel betonte noch einmal, dass Klara unbedingt selbst vor Gericht aussagen wolle, um ihre Geschichte selbst erzählen zu können.

Darüber hinaus hob der Jurist nochmals die mutmaßliche Gewalt von Frau Block gegenüber ihren Kindern hervor - diese habe sich sowohl physisch als auch psychisch zugetragen.

Nach von der Meden trat Blocks Anwalt Ingo Bott vor die Mikros und erläuterte noch einmal das Problem rund um die Kinderpsychologin. Deren späteres Gutachten sei, ohne dass sie bei der bereits erfolgten Aussage der Mutter vor Ort gewesen sei, "beanstandungswürdig". Die Psychologin hätte von Anfang an dabei sein sollen, so Bott.

Hensels Anwalt Philip von der Meden trat nach dem elften Prozesstag vor die Presse. (Archivfoto)
Hensels Anwalt Philip von der Meden trat nach dem elften Prozesstag vor die Presse. (Archivfoto)  © Marcus Brandt/dpa

Update, 16.15 Uhr: Prozesstag elf findet ein Ende

Gegen kurz nach 16 Uhr findet Tag elf im Block-Prozess ein Ende.

Die Richterin beendet den Prozesstag, nachdem noch einmal mehrere Verteidiger ihren Unmut darüber geäußert hatten, dass die Sachverständige, Kinderpsychologin Dr. Schüler-Springorum, im späteren Verlauf eine Einschätzung zur psychischen Gesundheit der Kinder abgeben soll, ohne die Aussagen der Mutter vor Gericht gehört zu haben.

Die Anwälte bemängeln zudem die Prozessführung durch die Vorsitzende Richterin. Selbst Hensels Anwalt, Philip von der Meden, äußert Verständnis für die Argumentation der Gegenseite.

Update, 15.53 Uhr: Heiße Phase kurz vor Schluss

Gegen Ende des Prozesstages wird es noch mal hitzig. Es gibt ein lautstarkes Wortgefecht zwischen der Vorsitzenden Richterin und dem Anwalt des Familienanwalts der Block.

Dessen Antrag von heute Morgen sei nun, wie von ihm erwartet, überholt. Er beschwert sich lautstark, dass er heute Morgen nicht das Wort erteilt bekommen hatte (siehe Eintrag um 10.02 Uhr).

Update, 15.40 Uhr: RTL-Homestory sollte beweisen, dass Hensel Kinder nicht abschotte

Es geht um den Kontakt Hensels mit den Medien.

Er erläutert die Hintergründe einer Homestory von RTL aus dem November 2021, in der er und die Kinder zu sehen waren.

Er habe dem Narrativ entgegentreten wollen, dass er die Kinder abschotte, weshalb er die Homestory zugesagt habe. Die Kinder seien gefragt und nur von hinten gefilmt worden.

Update, 15.20 Uhr: Verhandlung wird fortgesetzt, Tochter soll bei Mutter gelitten haben

Die Verhandlung läuft wieder.

Die Vorsitzende Richterin bestätigt die Nicht-Zulassung der Frage, woraufhin Blocks Anwalt Ingo Bott auf den Bundesgerichtshof verweist und die "formelhafte Ablehnung" der Frage bemängelt. Anschließend setzt der Jurist trotzdem die Befragung Hensels mit der nächsten Frage fort.

Auf Nachfrage von Bott nimmt Hensel nochmals zu der mangelhaften Hygiene der Kinder im mütterlichen Haushalt Stellung. So habe Klara unter ihrem Geruch selbst stark gelitten, behauptet der 51-Jährige.

Nach einer kurzen Unterbrechung gegen 15 Uhr, ist der Prozess wieder in vollem Gange.
Nach einer kurzen Unterbrechung gegen 15 Uhr, ist der Prozess wieder in vollem Gange.  © Christian Charisius/dpa-Pool/dpa

Update, 15 Uhr: Verhandlung wird erneut unterbrochen

Die Verhandlung wird erneut unterbrochen, damit die Kammer sich zu einem Antrag von Blocks Anwalt beraten kann.

Dieser wollte wissen, wie häufig die Kinder ihre Großeltern väterlicherseits vor und nach August 2021 gesehen hätten. Die Richterin stellte infrage, inwiefern das etwas mit der Entführung in der Silvesternacht zu tun habe und ließ die Frage nicht zu. Blocks Anwalt beantragte daraufhin einen gerichtlichen Beschluss.

Weitergehen soll es um 15.10 Uhr.

Update, 14.39 Uhr: Hensel ohne Vertrauen in deutsche Behörden

Hensel erklärt, er habe nach der Entführung aus der Zeitung erfahren, dass Klara und Theo bei seiner Ex-Frau seien.

Weil weder das Jugendamt noch die Staatsanwaltschaft bei den vorherigen Gewaltvorwürfen aktiv geworden seien, hätten seine Kinder und er zu diesem Zeitpunkt kein Vertrauen mehr in die deutschen Behörden gehabt.

Hensel sagt auf Nachfrage außerdem, dass er in der Silvesternacht nicht versucht habe, Frau Block zu erreichen. "Ich war ja zu 90 Prozent davon überzeugt, dass Familie Block dahintersteckt", erklärt der 51-Jährige. Stattdessen habe er als erstes seinen Anwalt kontaktiert.

Blocks Ex-Mann und Vater der gemeinsamen Kinder, Stephan Hensel (51), will es in der Silvesternacht schon geahnt haben, dass "Familie Block" hinter der Entführung steckt.
Blocks Ex-Mann und Vater der gemeinsamen Kinder, Stephan Hensel (51), will es in der Silvesternacht schon geahnt haben, dass "Familie Block" hinter der Entführung steckt.  © Christian Charisius/dpa

Update, 14.19 Uhr: Hensel widerspricht Delling

Hensel berichtet von einer Aussage Dellings, dass die ältere Tochter Johanna ihren Bruder Theo geschlagen und er dies gesehen habe.

Das entspreche jedoch nicht der Wahrheit, stattdessen habe Delling laut Klara gesehen, wie diese von Frau Block geschlagen worden sei, wiederholt Hensel.

Update, 14 Uhr: Hensel informierte Block per E-Mail über Wunsch der Kinder

Es geht nun um eine E-Mail vom 29. August 2021, die Hensel an Block schickte. In dieser Mail habe der 51-Jährige die Steakhouse-Erbin darüber informiert, dass die Kinder nicht zu ihrer Mutter nach Hamburg zurückkehren wollten und er sie deshalb bei sich behalten wolle.

Update, 13.51 Uhr: Prozess wird fortgesetzt

Mit rund zehn Minuten Verspätung beginnt der zweite Teil des heutigen Verhandlungstages.

Blocks Anwalt Bott setzt die Befragung von Hensel fort.

Titelfoto: Bildmontage: Marcus Brandt/dpa Pool/dpa, Christian Charisius/dpa-Pool/dpa

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