Kurioser Weihnachtsbaum-Streit: Gärtner erneut vor Gericht

Christiane Bosch

Hamburg - Der Streit um einen heimlich aufgestellten Weihnachtsbaum vor einer Hamburger Kita kommt erneut vor Gericht.

Der vom Amtsgericht verurteilte Gärtner umarmte vor dem Strafjustizgebäude eine Person in einem Weihnachtsbaumkostüm. (Archivbild)
Der vom Amtsgericht verurteilte Gärtner umarmte vor dem Strafjustizgebäude eine Person in einem Weihnachtsbaumkostüm. (Archivbild)  © Niklas Graeber/dpa

Der vom Amtsgericht verurteilte Gärtner hat Berufung eingelegt, darum muss sich jetzt eine Strafkammer am Landgericht mit dem Fall befassen.

Das Amtsgericht Hamburg hatte den 54-Jährigen am 19. November letzten Jahres wegen Hausfriedensbruchs schuldig gesprochen und eine Geldstrafe von 3000 Euro verhängt.

Der Geschäftsführer eines Gartenpflanzenanbieters hatte 2023 in einer Dezembernacht auf dem umzäunten Gelände einer Kita im Hamburger Stadtteil Lokstedt heimlich einen großen Weihnachtsbaum aufgestellt und Geschenke darunter gelegt. Die Kindertagesstätte stellte Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs.

Mann soll Sohn zu Sex mit Pastor und anderen Männern gezwungen haben
Gerichtsprozesse Hamburg Mann soll Sohn zu Sex mit Pastor und anderen Männern gezwungen haben
Nach Messerattacke am Jungfernstieg: Männer kommen jahrelang in den Knast
Gerichtsprozesse Hamburg Nach Messerattacke am Jungfernstieg: Männer kommen jahrelang in den Knast

Der Kita-Vorstand hatte den Eltern damals erklärt, dass sich das Team gemeinsam mit den Kindern im Sinne der Religionsfreiheit gegen einen Weihnachtsbaum entschieden habe. Dabei sollte es darum gehen, kein Kind und seinen Glauben auszuschließen.

Weihnachtliche Dekoration rund um die Festtage - wie Adventskalender, Kränze und eingezogene Wichtel - gab es in der Kita dennoch, wie der Vorstand betonte. In den zehn Jahren seit Bestehen hätten sich Team und Kinder erst dreimal für einen Weihnachtsbaum entschieden.

Titelfoto: Niklas Graeber/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Hamburg: