Neugeborenes getötet und in Gefriertruhe versteckt: Urteil gegen Mutter gefallen

Von Michael Bauer

Fulda - Das Landgericht Fulda hat eine 35-jährige Mutter wegen Totschlags an ihrem neugeborenen Kind zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt.

Die 35 Jahre alte Mutter bestritt die Tat bis zuletzt und sprach von einem unglücklichen Sturz, der zum Tod ihres neugeborenen Babys geführt habe.  © Michael Bauer/dpa

Nach Überzeugung des Gerichts hat die Frau ihr unmittelbar nach der Geburt lebensfähiges Baby getötet und die Leiche anschließend in einer Tiefkühltruhe versteckt, um die Tat zu vertuschen.

Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Totschlags eine zwölfjährige Haftstrafe gefordert.

Die Verteidigung hatte dagegen auf Freispruch plädiert, weil der Angeklagten weder Totschlag noch fahrlässige Tötung habe nachgewiesen werden können.

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Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Polin ihr Kind im Juli oder August 2022 nach der Geburt in einer öffentlichen Toilette im osthessischen Bad Hersfeld getötet hat.

Ob die tödlichen fünf Brüche am Schädel des Babys durch einen Schlag, Tritt oder das Schleudern des Kopfes gegen eine Fläche verursacht wurden, ließ sich nach Ansicht der Kammer nicht mehr klären. Die Leiche des Babys war im Februar 2025 von Nachbarn in der Gefriertruhe entdeckt worden.

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Die Polin hatte die gezielte Tötung ihres Babys bestritten und von einem Unglück gesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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