Tochter über Jahre hinweg sexuell missbraucht: So lange muss der Vater in den Knast

Gießen/Wiesbaden - Ein 32 Jahre alter Mann hat seine minderjährige Tochter über Jahre hinweg immer wieder auf das Schwerste sexuell missbraucht – das Mädchen war in dieser Zeit zwischen drei und acht Jahre alt! Am heutigen Montag wurde der Mann vom Landgericht Gießen (Hessen) zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt.

Der 32-Jährige wurde am Montag vom Landgericht Gießen zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt. (Symbolbild)
Der 32-Jährige wurde am Montag vom Landgericht Gießen zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt. (Symbolbild)  © Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa

Der verurteilte Sex-Täter, ein Mann aus dem Landkreis Gießen, habe nach Überzeugung des Gerichts seine Tochter in der Zeit von November 2016 bis September 2021 in 60 Fällen sexuell missbraucht, wie die Staatsanwaltschaft Gießen und das hessische Landeskriminalamt am Montag gemeinsam mitteilten.

Zudem filmte der 32-Jährige 54 der teilweise schweren Übergriffe, hieß es weiter.

Der Verurteilte habe ich sich im Laufe der Hauptverhandlung geständig gezeigt.

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Dem Prozess seien monatelange intensive Ermittlungen einer Spezial-Organisation innerhalb des Landeskriminalamtes von Hessen vorausgegangen.

Die Spezialisten, die sich ausschließlich mit Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen beschäftigen, hätten "aus dem engsten familiären Umfeld des Mannes einen Hinweis erhalten", wie ein Sprecher erklärte. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung stieß die Polizei demnach auf zahlreiche Videos, welche den jahrelangen Missbrauch durch den Angeklagten an seiner Tochter dokumentierten.

Das Urteil gegen den 32-Jährigen ist noch nicht rechtskräftig. Dennoch zeigten sich die Staatsanwaltschaft Gießen und das hessische Landeskriminalamt erfreut mit dem Richterspruch.

Folgeverfahren wegen des Besitzes von Kinderpornografie gut möglich

Ein Folgeverfahren gegen den Mann sei zudem nicht ausgeschlossen, da in seinem Besitz auch Tausende nicht von ihm hergestellte kinderpornografische Filme und Videos gefunden wurden.

"Die Sichtung und Bewertung dieser Dateien dauert noch an", betonte der Sprecher. Zugleich unterstrich er, dass die Ermittler zur Aufklärung und Verfolgung von Kindesmissbrauch stets auf die Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen seien.

"Was hinter verschlossenen Türen geschieht, ist unter Umständen nur engsten Vertrauten bekannt", hieß es weiter. Zum Aufdecken derartiger Verbrechen bedürfe es daher "einer klaren und konsequenten Positionierung eines Jeden – egal in welchem Verhältnis er oder sie zu Täter oder Opfer steht".

Titelfoto: Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa

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