Drogenhandel per Krypto-Handy: Leipzig verurteilt seinen ersten Encrochat-Dealer

Leipzig - Das Landgericht Leipzig hat am Donnerstag einen 46-Jährigen wegen Rauschgifthandels im großen Stil zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und zehn Monaten verurteilt.

Die Absprachen für den Deal soll der 46-Jährige über sogenannte Kryptohandys des Anbieters Encrochat geführt haben. (Symbolbild)
Die Absprachen für den Deal soll der 46-Jährige über sogenannte Kryptohandys des Anbieters Encrochat geführt haben. (Symbolbild)  © justoomm/123RF

Nach Überzeugung des Gerichts war der Mann vor gut zwei Jahren an Rauschgiftgeschäften mit einer Menge von bis zu 15 Kilogramm Crystal beteiligt. Die Absprachen waren über sogenannte Kryptohandys des Anbieters Encrochat erfolgt.

Encrochat war ein vermeintlich sicherer Chat-Anbieter, über den Kriminelle bevorzugt kommunizierten. Vor zwei Jahren war es jedoch französischen Behörden und belgischen Ermittlern gelungen, die Kommunikation von Encrochat-Kunden zu entschlüsseln.

Das führte nach Angaben des Bundeskriminalamtes allein in Deutschland zu mehr als 2200 Ermittlungsverfahren, vor allem im Rauschgiftbereich.

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Der Angeklagte hatte in dem jetzigen Verfahren ein Geständnis abgelegt. Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft verzichteten nach dem Urteilsspruch auf Rechtsmittel. Damit ist am Landgericht Leipzig erstmals ein Encrochat-Verfahren rechtskräftig abgeschlossen worden.

Derzeit sind dort noch mehrere ähnlich gelagerter Verfahren anhängig.

Titelfoto: justoomm/123RF

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