Leipzig - Im Fall des Betruges an Krankenkassen in sechsstelliger Höhe sind die beiden Angeklagten vom Landgericht Leipzig zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Der Leipziger Apotheker Holm L. (53) und der Delitzscher Urologe Dr. Habib M. (67) bekamen laut LVZ jeweils elf Monate Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Demnach müsse L. innerhalb eines Jahres zusätzlich 100 Sozialstunden ableisten, M. 10.000 Euro zahlen.

Holm L., dessen Apotheke nach Bekanntwerden der Vorwürfe Mitte 2024 behördlich geschlossen wurde, soll zwischen 2014 und 2018 überwiegend hochpreisige Medikamente an die Praxis des Mitangeklagten geliefert haben, die M. wiederum direkt an seine Patienten übergab.

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Diese Praxis ist durch das im Apothekengesetz verankerte Zuweisungsverbot untersagt. Es soll unter anderem den Wettbewerb der Apotheken schützen.

Außerdem seien 416 der 665 von M. ausgestellten Verordnungen "Luftrezepte" gewesen, die auf Patienten ausgestellt worden, um sie bei der Krankenkasse abrechnen zu können. Bekommen haben die unwissenden Patienten die Medikamente nie.

Insgesamt ging die Staatsanwaltschaft von einem Gesamtschaden von mehr als 400.000 Euro aus.