MDR-Intendantin Karola Wille als Zeugin im Foht-Prozess geladen

Leipzig - Im Betrugsprozess gegen den Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht (72) soll nun auch die derzeitige MDR-Intendantin Karola Wille (63) als Zeugin gehört werden.

MDR-Intendantin Karola Wille (63) soll am 9. Dezember im Prozess gegen Udo Foht (72) aussagen.
MDR-Intendantin Karola Wille (63) soll am 9. Dezember im Prozess gegen Udo Foht (72) aussagen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die Planung sehe vor, Frau Wille am nächsten Verhandlungstermin am 9. Dezember als Zeugin zu hören, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Leipzig am Freitag.

Wille war zum Zeitpunkt des Skandals juristische Direktorin beim MDR gewesen.

Die Staatsanwaltschaft hat den 72-jährigen Foht wegen Betrugs, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt. Der Ex-Fernsehmanager hat im Prozess bereits zugegeben, dass er in seinen letzten Jahren als Unterhaltungschef des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders immer wieder verschiedene Musikmanager und TV-Produzenten um Darlehen gebeten hatte.

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Das Geld habe er benötigt, um Sendungen im MDR umsetzen zu können. Er habe gewusst, dass er die zumeist fünfstelligen Summen nicht pünktlich würde zurückzahlen können.

Der Skandal war 2011 ans Licht gekommen. Der MDR hatte Foht damals gekündigt; ein Arbeitsgerichtsprozess endete mit einem Vergleich.

Prozess gegen Udo Foht: Plädoyers für Januar geplant

Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist wegen Betrugs, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt.
Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist wegen Betrugs, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung angeklagt.  © Jan Woitas/dpa

Der Strafprozess hätte schon vor Jahren beginnen sollen, war aber wegen Krankheit abgesagt worden. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für Foht die Unschuldsvermutung.

Die Strafkammer hatte in dem Prozess eine Verständigung vorgeschlagen. Bei einem glaubhaften Geständnis wurde Foht eine Haftstrafe von höchstens einem Jahr und neun Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, in Aussicht gestellt.

Der Prozess wird am 9. Dezember fortgesetzt. Die Plädoyers hat das Gericht für den 9. Januar kommenden Jahres vorgesehen.

Titelfoto: Kachel: Jan Woitas/dpa + Hendrik Schmidt/dpa

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