Zweiter Prozesstag gegen Attentäter von Magdeburg: Taleb A. im Hungerstreik
Magdeburg - Am Dienstag steht der zweite Prozesstag zur Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt an. Attentäter Taleb A. (51) hat zum Auftakt bereits gestanden, am Steuer des Autos gesessen zu haben.
Auch heute ist TAG24 wieder vor Ort und berichtet live von den Verhandlungen.
Weitere Informationen und Hintergründe zu dem Attentat und dem langwierigen Gerichtsverfahren findet Ihr in folgendem Artikel: "Eigenes Gerichtsgebäude gebaut: Mega-Prozess gegen Magdeburger Amokfahrer startet".
10.38 Uhr: Attentäter soll auf den Punkt kommen
Taleb A. bestätigt, dass er am ersten Prozesstag in einen Hungerstreik getreten ist. Dies habe er jedoch schon im Februar und März gemacht, während er im JVA-Krankenhaus Leipzig untergebracht war.
Gleichzeitig versucht er den Richter zu beruhigen, dass bei der damaligen ärztlichen Untersuchung keine gefährlichen Körperwerte herausgekommen sind. Dennoch ermahnt der Vorsitzende, dass darauf geachtet wird, dass A. verhandlungsfähig bleiben soll.
Anschließend erklärt der Richter, dass sich der Attentäter während seiner weiteren Ausführungen auf den Tattag des 20. Dezembers 2024 konzentrieren oder seine Erzählungen wenigstens in Kapitel einteilen solle.
Taleb A. lehnt ab und beginnt seine Aussage mit wirren Geschichten wie bereits am Vortag.
9.59 Uhr: Will Taleb A. in Hungerstreik treten?
Mit knapp 20 Minuten Verspätung ist die Verhandlung fortgesetzt worden. Der Vorsitzende richtet seine ersten Worte direkt an den Angeklagten.
Ihm sei zu Ohren gekommen, dass der Attentäter bis zu heutigem Verhandlungsbeginn noch nichts gegessen habe. Lediglich ein Glas Wasser soll er zu sich genommen haben.
Weil A. allerdings verhandlungsfähig erscheine, würde es die heutige Verhandlung erst einmal nicht einschränken, so der Richter.
Gleichzeitig wurde der Angeklagte ermahnt, dass wenn er in den Hunger- und Durststreik eintreten möchte, die Verhandlungen auch ohne ihn stattfinden können.
7.11 Uhr: Weniger Andrang als zum Auftakt
Auch zum zweiten Prozesstag öffnen die Türen für Besucher und Journalisten bereits ab 6.30 Uhr, obwohl die Verhandlung erst um 9.30 Uhr fortgesetzt wird.
Anders als zum Prozessauftakt sind zum frühen Einlass am Dienstagmorgen keine größeren Menschenmengen gekommen. Aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen mit Taschenkontrollen und Metalldetektoren hatten die Organisatoren im Vorfeld viel Zeit bei den Einlasskontrollen eingeplant.
Die Verhandlung ist öffentlich und kann auch von den Bürgern live mitverfolgt werden. Für Zuschauer und Pressemitarbeiter stehen jeweils 100 Plätze zur Verfügung.
Ab 9.30 Uhr darf der angeklagte Taleb A. seine Sicht der Dinge zur Amokfahrt weiter ausführen.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa
