15-Jähriger wegen Mordes an Spielkameraden (†14) verurteilt!

Hannover - Seit Juli steht ein Teenager in Hannover vor Gericht. Der Vorwurf: Mord an einem damals gleichaltrigen Spielkameraden. Jetzt hat das Landgericht sein Urteil gefällt.

Der angeklagte 15-Jährige zeigt seinen Mittelfinger, als er in einem Gefangenentransporter am Landgericht Hannover vorfährt.
Der angeklagte 15-Jährige zeigt seinen Mittelfinger, als er in einem Gefangenentransporter am Landgericht Hannover vorfährt.  © Julian Stratenschulte/dpa

Demnach ist der 15-Jährige wegen Mordes an einem 14-Jährigen in Wunstorf zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.

Die Strafe muss in einer sozialtherapeutischen Einrichtung vollzogen werden, wie das Landgericht Hannover am Montag mitteilte.

Demnach wurde der Jugendliche auch wegen versuchter räuberischer Erpressung in zwölf Fällen verurteilt. Die Anordnung der Sicherungsverwahrung sei vorbehalten worden, hieß es.

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Der Mordprozess war nicht öffentlich, Details zur Urteilsbegründung wurden nicht genannt.

Der gewaltsame Tod des Teenagers hatte Ende Januar bundesweit für Erschütterung gesorgt. Die beiden damals 14-Jährigen hatten sich Ende Januar zum Spielen getroffen, aber nur einer von ihnen kam nach Hause zurück. Der Vater des zweiten Jungen meldete seinen Sohn als vermisst.

Gab es einen Mittäter?

Ein Leichenwagen und die Polizei am Einsatzort in Wunstorf.
Ein Leichenwagen und die Polizei am Einsatzort in Wunstorf.  © Moritz Frankenberg/dpa

Während der Suche soll der andere Achtklässler der Polizei gesagt haben, dass er seinen Spielkameraden getötet und versteckt habe. Die Leiche des Jungen wurde schließlich auf dem Brachgelände einer ehemaligen Gärtnerei gefunden.

Das Opfer soll früheren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge gefesselt und mit Steinen erschlagen worden sein. Bei einer Obduktion wurde stumpfe Gewalt als Todesursache festgestellt.

Möglicherweise gab es einen Mittäter: Es gebe "Hinweise darauf, dass bei der Tat möglicherweise ein weiterer Jugendlicher zugegen oder beteiligt gewesen sein könnte", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover.

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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sprach der Angeklagte im Prozess über einen möglichen Beteiligten. Die Ermittlungen laufen.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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